Panikattacken und Fehlgeburt Umut Kekilli packt über "schlimmste Zeit" aus
19.08.2023, 15:13 Uhr Artikel anhören
Umut Kekilli und Ina Schnitzer sind seit August 2019 ein Paar.
(Foto: imago images/Future Image)
Umut Kekilli und seine Verlobte Ina Schnitzer haben eine echte Horror-Zeit hinter sich. Erst wird der Ex-Fußballprofi von einem hartnäckigen Tinnitus heimgesucht, dann bekommt er Panikattacken. Als Schnitzer wenig später das gemeinsame Kind verliert, wird die Ehe zur Belastungsprobe.
Ex-Fußballprofi Umut Kekilli und seine Verlobte Ina Schnitzer, die als Fitness-Influencerin Yoga Jordan bekannt wurde, haben eine schwere Zeit hinter sich. Wer ihnen auf Instagram folgt, konnte es schon erahnen. Erst wurde es still um ihn, dann die Hiobsbotschaft der Fehlgeburt und vor Kurzem kündigte er dann an, bald über die Ereignisse sprechen zu wollen. Nun ist es so weit: Im Interview mit bild.de erzählen die Eltern von Tochter Kaya (3) und Sohn Marcello (6), den Schnitzer mit in die Beziehung brachte, über einen Tag im März, an dem sich alles änderte.
Es begann mit einem Tinnitus: "Ich habe auf einmal ein Rauschen und ein Pfeifen im Ohr gehabt", sagt Kekilli. Das habe ihn komplett umgehauen, er habe an nichts anderes mehr denken können. Er konsultierte verschiedene Ärzte. "Man hat mir Tabletten verschrieben und sagte, es geht wieder weg", erinnert er sich. Doch so war es nicht. "Der Tinnitus hat mich beherrscht und ich hatte Angst, dass er nicht weggeht. Ich habe maximal ein bis zwei Stunden schlafen können. Dann kamen die Panikattacken dazu", berichtet er.
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"Stundenlang allein im Wald"
Als Kekilli und Schnitzer kurze Zeit später auch das Baby verlieren, mit dem sie in der 16. Woche schwanger war, zieht er sich komplett von der Familie zurück. "Mit mir war nichts anzufangen. Ich habe mich dreieinhalb Monate bei meinen Eltern verkrochen, weil mir zu Hause alles zu viel war. Ich war stundenlang allein im Wald, konnte nicht arbeiten gehen", erinnert sich der Gastro-Unternehmer, der in Köln vier Restaurants betreibt.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222 oder 116-123, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111; Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr)
- Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige, um die Situation und die Versorgung Depressiver zu verbessern. Sie bieten Depressiven ein E-Mail-Beratung als Orientierungshilfe an.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Für Schnitzer bedeutete das, dass sie allein war mit den beiden Kindern und der Trauer um Ellah. "Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben, ich habe jeden Tag geweint", sagt sie. Natürlich beschäftigte sie auch Kekillis Erkrankung: "Ich war anfangs selbst überfordert und wusste nicht, wie man mit seiner Krankheit umgehen soll."
Wie schlimm es tatsächlich war, beschreibt er so: "So, wie es war, wollte ich nicht mehr weitermachen." Als Hauptauslöser für die Situation nennt er Stress und Druck. "Wir haben viel Geld in die Restaurants investiert, da hat man Druck, dass alles läuft", so Kekilli.
"Hoffe, das Schlimmste ist überstanden"
Inzwischen scheint es, als hätten Umut Kekilli und Ina Schnitzer das Schlimmste überstanden. "Ich arbeite nicht mehr so viel, habe gelernt, nein zu sagen und kann eine Tasse Kaffee wieder genießen. Das ging vorher nicht", sagt er. Und sie fügt hinzu: "Ich hoffe, das Schlimmste ist überstanden."
Gemeinsam arbeiten sie an einer entspannteren Zukunft. In Kürze steht auch ein Umzug aus der Kölner Innenstadt ins Umland an, woran Schnitzer ihre Followerinnen und Follower auf ihrem "Joca"-Account teilhaben lässt. Umut Kekilli und Ina Schnitzer sind seit August 2019 ein Paar.
Quelle: ntv.de, can/spot