Todesschuss am "Rust"-Set Waffenmeisterin steht Prozess bevor
10.08.2023, 15:07 Uhr Artikel anhören
Muss sich ab Dezember vor Gericht verantworten: Hannah Gutierrez-Reed.
(Foto: picture alliance / Captital Pictures)
Das Drama bei den Dreharbeiten zum Western "Rust", bei denen Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen scharfen Schuss aus einer Filmpistole getötet wurde, hat nun juristische Konsequenzen. Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed kommt noch in diesem Jahr vor Gericht.
Nach dem Todesschuss am Set des Westerns "Rust" soll Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed der Prozess gemacht werden. Dieser soll im Dezember beginnen, gab das zuständige Gericht in Santa Fe US-Staat New Mexico nun bekannt. Gutierrez-Reed habe auf ein persönliches Erscheinen bei der verantwortlichen Richterin verzichtet und stattdessen schriftlich auf "nicht schuldig" plädiert.
Bei den Dreharbeiten zu "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe hatte Alec Baldwin - Hauptdarsteller und zugleich Produzent - im Oktober 2021 bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein scharfer Schuss löste. Die Kamerafrau Halyna Hutchins wurde von dem Geschoss tödlich getroffen.
Gutierrez-Reed war als Waffenmeisterin am Set für Waffen und Sicherheit zuständig. Bis heute ist unklar, wie die scharfe Munition an den Drehort gelangt ist.
War Gutierrez-Reed verkatert?
Im Januar waren Baldwin und Gutierrez-Reed wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Beide wiesen jede Schuld von sich. Im April wurde dann das laufende Strafverfahren gegen Baldwin eingestellt. In seinem Fall gebe es zu viele Fragen, räumten die Sonderermittler ein. Es seien weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderlich. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte der 65-Jährige aber möglicherweise erneut belangt werden.
Im Fall von Gutierrez-Reed häuften sich dagegen zuletzt die Vorwürfe. Unter anderem wurde gemutmaßt, sie habe am Vorabend des tödlichen Dramas am Set kräftig Alkohol getrunken und Marihuana geraucht. Davon verkatert habe sie dann versehentlich eine scharfe Kugel in den Revolver gesteckt, aus dem sich wenig später der tödliche Schuss löste. Der Anwalt der Waffenmeisterin, Jason Bowles, bezeichnete die Vorwürfe als Rufschädigung.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa