"Aggressiv Sex verlangt" Weinstein soll 16-Jährige belästigt haben
01.11.2018, 08:09 Uhr
Mehr als hundert Frauen werfen Harvey Weinstein sexuellen Missbrauch oder Belästigung vor.
(Foto: AP)
Dutzende Frauen werfen Ex-Hollywood-Mogul Weinstein sexuelle Belästigung und Missbrauch vor. Nun kommt ein weiterer Fall hinzu. Besonders brisant dabei: Das mutmaßliche Opfer war zum angeblichen Tatzeitpunkt noch ein Teenager.
In den USA sind neue Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein bekannt geworden. Eine aus Polen stammende Frau wirft Weinstein einen sexuellen Angriff im Jahr 2002 vor, als sie erst 16 Jahre alt war. In einem zu einer Zivilklage mutmaßlicher Weinstein-Opfer in New York hinzugefügten Dokument erklärt die Frau, den Filmproduzenten damals bei einer Veranstaltung ihrer Modelagentur in New York kennengelernt zu haben.
Weinstein habe sie kurz darauf zum Mittagessen eingeladen. Sein Fahrer habe die beiden dann aber nicht in einem Restaurant, sondern in Weinsteins Wohnung im Stadtteil Soho abgesetzt. Dort habe der Filmproduzent zunächst "aggressiv und bedrohend" Sex von ihr verlangt und sie dann gezwungen, seine Genitalien zu berühren. In den folgenden Jahren habe Weinstein sie weiterhin belästigt. Er habe ihr versprochen, ihr zu einer Filmrolle zu verhelfen, dies aber nicht getan, weil sie seinen sexuellen Forderungen nicht nachgegeben habe.
"Behauptung ist absurd"
Der Anwalt des früheren Filmmoguls wies die Vorwürfe entschieden zurück. "Die Behauptung ist absurd", sagte Ben Brafman dem Branchenblatt "Variety". Die Vorwürfe würden sich als "offenkundig falsch" herausstellen - so wie es schon bei anderen Frauen der Fall gewesen sei, die sich als "Lügnerinnen" erwiesen hätten.
Die ersten Vorwürfe sexueller Übergriffe und Gewalt gegen Weinstein waren vor einem Jahr laut geworden. Seither warfen ihm mehr als hundert Frauen derartige Taten vor, darunter Stars wie Salma Hayek, Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow. Der 66-Jährige hat in der Vergangenheit Fehlverhalten eingeräumt, aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex wiederholt zurückgewiesen. Der Hashtag #MeToo wurde in diesem Zusammenhang zum Symbol für den Kampf gegen sexuelle Gewalt.
Quelle: ntv.de, agr/AFP/dpa