"Das ist jetzt echt Horror" "Weiße Diät" bringt Jauchs Kandidaten Unglück
29.01.2024, 22:17 Uhr Artikel anhören
"Wie weit möchten Sie heute kommen?", erkundigte sich Jauch zwischendurch.
Spielende zum Anstoß auf dem Fußballplatz? Fast scheitert der Kandidat an dem, was 97 Prozent im Publikum sofort wissen. Der brutale Absturz folgt wenig später. Jauch stichelt etwas – und kommt bei der Beerdigungsparty womöglich auf eine Idee.
Als 13-Jähriger überstand er eine Notlandung auf einer einsamen Malediven-Insel. Günther Jauchs gemeine Aussprache aber hätte Alexander Mirsch beinahe schon bei der 1000-Euro-Frage den Rest gegeben. "Das ist jetzt echt Horror, da jetzt schon auf dem Schlauch zu stehen", grämte er sich. Zwar kriegte der Frankfurter am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" (WWM) zunächst noch die Kurve. Bei der Wahl zwischen Solarium und Bleaching aber war er selbst sein größter Gegner. "Damit haben Sie das Spielende erreicht", verabschiedete sich Jauch und das war gemeiner, als es klingt.
Geschlagene sieben Minuten brauchte Mirsch, um eine im Grunde profane Frage zu knacken. In Runde sechs wollte Jauch wissen: "Was kann man beim Frauen- wie beim Männerfußball schon zu Beginn regelmäßig auf dem Platz sehen: Bierdusche, Trikottausch, Spielende, Schlusspfiff?" Der RTL-Moderator las Antwort C wie "Spiel-Ende" vor. Er führte damit seinen arglosen Kandidaten auf einen Pfad ohne Wiederkehr.
Jauch lässt Gast verzweifeln
Zwar hatte der "Wer wird Millionär?"-Kandidat den richtigen Riecher, dass die Fragen-Redaktion mit Worten gespielt hatte. Doch während er in der korrekten Antwort das "Elend" suchte und sich immer mehr verrannte, fühlte sich Jauch gut unterhalten. "Ist lustig, oder?", amüsiere sich der Gastgeber. "Ich sehe im Moment nur einen hier im Raum, der ziemlich elend in seinem Sessel hängt."
"Wie weit möchten Sie heute kommen?", erkundigte sich Jauch frohgemut, nachdem sein Kandidat sich bereits minutenlang gequält hatte. "Sie kommen nicht mehr drauf, es ist zu spät", zog Jauch die Reißleine. Der Publikumsjoker lieferte wie von ihm erwartet mit 97 Prozent die Gender-neutrale Antwort. "Habe ich sehr schön vorgelesen", freute sich der Moderator über die eigene Leistung. Besonderen Respekt verspürte er plötzlich auch vor der mitgereisten Mutter seines Kandidaten.
Der hatte als Jugendlicher im Strandurlaub eigentlich nur eine Runde mit einem Ultraleichtflugzeug (im Grunde ein Gummiboot mit Flügeln) drehen wollen. Ein aufziehender Sturm ließ den Piloten, einen deutschen Aussteiger, jedoch auf einer fast unbewohnten Insel notlanden. Mirschs Eltern konnten erst am nächsten Morgen benachrichtigt werden. "Ihre Eltern müssen ja tausend Tode gestorben sein. Die Nacht hätte ich ungern erlebt. Seitdem arbeiten Sie nur noch für Airlines. Unfassbar", meinte Jauch zu dem Frankfurter, der das Filmprogramm für Fluglinien zusammenstellt.
Mirsch ging nach seinem Beinah-Fiasko in der 1000-Euro-Runde volles Risiko und geizte mit Jokern. Anfangs zahlte sich das aus. Dann aber leistete er sich einen Aussetzer zu viel. Jauch wollte für 32.000 Euro wissen, nach was eine "weiße Diät" empfohlen wird. Mirsch hatte durch den 50:50-Joker die Wahl zwischen Solariumbesuch und Zahnbleaching. Ohne eine Ahnung zu haben, loggte er sofort den Besuch auf der Sonnenbank ein und stürzte auf 500 Euro ab. Gesucht wurde aber der Verzicht auf färbende Lebensmittel wie Kaffee oder Rotwein nach dem Zahnarztbesuch.
Früher hätte der Sieger dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" seinen Gewinn wohl in einen Flug mit einem russischen MIG-Kampfflugzeug investiert. Davon träumte Willi Wachtendonk seit "Top Gun"-Zeiten. "Aber ich glaube, ich traue mich nicht mehr", sagte der Gebrauchtwagenhändler auch mit Blick auf die Weltlage: "Die fliegen mich nachher wer weiß wohin. Ich würde dann doch lieber ein Elektrofahrrad nehmen."
WWM für die Beerdigung
Dafür kann Jauchs Kandidat aus Xanten am Niederrhein einen Teil seines 64.000-Euro-Gewinns in eine rauschende Feier investieren, an der er nicht mehr wird teilnehmen können. Er wünscht sich eine große Party zur eigenen Beerdigung und will dafür Geld zur Seite legen. "Das ist großartig. Sie denken nur an die Anderen, denn so richtig mitfeiern können Sie ja nicht mehr", zeigte sich Jauch von der Idee angetan. "Ich bin dabei", unterstützte Wachtendonks Ehefrau die Pläne. Jauch nahm es wortwörtlich: "Das hoffen wir!"
Der Audi-Händler sicherte sich seinen Gewinn mithilfe eines Zusatzjokers. Der bestärkte seine Annahme, dass die Türkei in etwa die Einwohnerzahl Deutschlands hat. Dass eine Kirche per Profanierung entweiht wird, wusste Wachtendonk dann aber nicht und verabschiedete sich mit 64.000 Euro. "Bewahren Sie nicht zu viel für Ihre Beerdigung auf - das kann sich ja noch hinziehen, hoffentlich", meinte Jauch.
Überhangkandidatin Sarah Schilder aus Aachen hatte zu Beginn der mal wieder nur zweistündigen Ausgabe von "Wer wird Millionär?" bei der Frage gepasst, wie viele Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences über die Vergabe der Oscars abstimmen. "Knapp 100", hatte die Zahnärztin getippt, stieg dann aber glücklicherweise mit 32.000 Euro aus. Tatsächlich hatte Jauch die Antwort "mehr als 10.000" hören wollen.
Chemiker David Siebert kam bis zur 16.000-Euro-Frage, ehe die Tröte ertönte. "Putzen tue ich nicht gerne", kommentierte Jauch ein Hobby des Münchner - und verriet: "Ich kärchere gerne. Wenn so eine gewisse Gewalt mit im Spiel ist. Alles muss weg."
Quelle: ntv.de