Geburt auf Parkbank "Schlüpfer runter!", findet auch Jauch
22.01.2024, 22:13 Uhr Artikel anhören
Hatte diesmal auch einen Schwank aus seiner Jugend parat: Güntherr Jauch.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
"Sie hören sich jetzt das erste Mal, wie aufregend", freut sich Jauch über das "Blind Date" als Telefonjoker. Die "Wer wird Millionär?"-Zuschauer erfahren zudem, wer bei Ebay automatisch den Behörden gemeldet wird und warum Jauch in Ägypten hinter Gittern landete.
Nein, es war nicht das an einer Pyramide geklebte Foto von Günther Jauch, das den Moderator ins Gefängnis brachte. Suzanne Muller aus Berlin hatte das Bild als Glücksbringer mit zu "Wer wird Millionär?" (WWM) gebracht. Eine Freundin hatte Konterfeis von Jauch und Thomas Gottschalk an der Wand einer Pyramide in Mexiko entdeckt. "Extreme Jugendfotos", attestierte Jauch den Aufnahmen. "In welchem Zusammenhang war das denn? War das ein Eros-Center oder was?"
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
Wer Jauch und Gottschalk an das mexikanische Kulturdenkmal geklebt hatte, blieb in der Sendung am Montagabend ungeklärt. Rasch aufgeflogen war Jauch hingegen, als er mit einem Fernsehteam unerlaubt in einer militärischen Sperrzone neben den Pyramiden in Gizeh gelandet war. Der Hubschrauberpilot habe sich nicht so gut ausgekannt, erinnerte sich der "Wer wird Millionär?"-Gastgeber an die Dreharbeiten zur Sendung "Rätselflug" Anfang der 80er-Jahre. Das Ganze hätte böse enden können.
Jauch wird in Ägypten festgenommen
Sofort seien Soldaten erschienen, berichtete Jauch. "Die haben mich da hopps genommen und haben mich dann zwei Stunden in so eine Zelle eingesperrt. War ganz lustig. Dann hat sich das aufgeklärt", schilderte der RTL-Moderator. Anlass für den Ausflug in die Vergangenheit war Mullers Beichte, als Studentin mal eine Nacht hinter Gittern verbracht zu haben. Die Niederländerin hatte in ihrer Heimat eine Geldstrafe wegen des Überfahrens einer roten Ampel auf dem Fahrrad nicht zahlen wollen. Eigentlich wollte sie nur ein Semester in Berlin bleiben. Doch dann kam die Liebe - und schließlich Jauch.
Muller guckt "Wer wird Millionär?" seit 25 Jahren, also so lange, wie es die RTL-Quizshow gibt. "Kinder im Bett, 'Tagesschau', Herr Jauch", habe damals ihr Pflichtprogramm gelautet, berichtete die Leiterin einer Willkommensklasse für geflüchtete Jugendliche. Der Humor der deutschen TV-Moderatoren sei anfangs gar nicht ihr Ding gewesen. Dann aber habe ihr damaliger Lebensgefährte Jauch eingeschaltet - und die Niederländerin freundete sich endgültig mit ihrer neuen Heimat an: "Dann fand ich Sie echt witzig und dann habe ich gedacht: Es gibt Deutsche mit Humor und ich bleib."
Auf derselben Wellenlänge waren die Kandidatin und Jauch auch, als es um falsches Schamgefühl bei einer Geburt in aller Öffentlichkeit ging. Muller hatte es bei ihrer dritten Schwangerschaft nur noch bis auf eine Parkbank vor einem katholischen Krankenhaus geschafft. Die aus der Klinik herbeigeeilte Hebamme war offenbar leicht überfordert. "Sie hat angefangen, meinen Schlüpfer hochzuziehen", erinnerte sich Muller. "Ich habe gesagt: Runter! Das Kind muss raus!" Jauch sah es ähnlich pragmatisch: "Hilft ja nichts."
"Sie hören sich jetzt das erste Mal, wie aufregend", freute sich Jauch, als Muller bei der Frage für 64.000 Euro ihren Telefonjoker anrief. "Er ist Manager von irgendwas. Ich kenne Kai auch nicht", stellte sie ihren Helfer vor. Allerdings duellieren sich die beiden seit gut fünf Jahren per Handyspiel. "Er gewinnt immer", begründete Muller den Vertrauensvorschuss für ihr "Blind Date". Und das enttäuschte nicht.
"Wer starb mit 32 Jahren kurz vor der Premiere des ersten und einzigen Hollywoodfilms, in dem er die Hauptrolle spielt?", wollte Jauch wissen. Die Kandidatin hatte zu Heath Ledger und "Brokeback Mountain" tendiert. Ihr Telefonjoker entschied sich aber sofort für die Martial-Arts-Legende Bruce Lee und sicherte ihr damit die höchste Gewinnsumme des Abends. "Kai gewinnt immer", attestierte am Ende auch Jauch.
Einen Teil der 64.000 Euro wird die Berlinerin in ihre Hochzeit stecken. Die ist für den Sommer geplant. Als die Braut in spe allerdings Jauchs Frage verneinte, ob sie denn schon einen Termin für das Standesamt beantragt habe, brach der Potsdamer angesichts der überlasteten Ämter in der Hauptstadt in schallendes Gelächter aus. Er hatte eine düstere Prognose: Stellen Sie sich lieber auf Januar 2027 ein.
Überhangkandidatin Natascha Kapfer nahm ihre 32.000 Euro vom vergangenen Montag mit nach Hause. Sie hatte auch dank der Sicherheitsvariante zuvor ordentlich gezockt und am Ende bei der 64.000-Euro-Frage sogar den richtigen Riecher - dass es nämlich bei Wellensittichen gelbe und weiße Schwarzaugen gibt. Die Kandidatin aus dem Westerwald wollte den Absturz dieses Mal aber nicht riskieren.
Wer sang mit Michael Jackson?
Ebenfalls auf die Sicherheitsvariante setzte anschließend Thomas Meinders aus Mettmann bei Düsseldorf. Der Pressereferent der privaten Hochschule IST freute sich bei WWM über 16.000 Euro - obwohl er mit einem Joker ging. Jauch wollte wissen, wessen berühmter Sänger auf Michael Jacksons Album "Thriller" zu hören ist. Meinders setzte nach einem Tipp seiner Ehefrau am Telefon auf Freddie Mercury. Jauch suchte jedoch Paul McCartney. "Kann man ja was mit anfangen", tröstete der Moderator.
Die dritte Kandidatin mit drei Jokern an diesem Abend war am Ende Sarah Schilder aus Aachen. Die Zahnärztin steigt in der nächsten Woche mit der 32.000-Euro-Frage wieder ein und hat dann noch einen Joker zur Verfügung. Zum Glück war ihr in der letzten Runde am Montag beim Stichwort "Thomas Bach" im letzten Augenblick noch "Olympia-Dingsbums" eingefallen. Deshalb konnte sie aus eigener Kraft beantworten, dass der Sportfunktionär als "Herr der Ringe" bezeichnet werden könnte.
In der Runde zuvor hatte die Zahnärztin ganz ihrer Logik vertraut. "Welche Plattform muss aufgrund eines neuen Gesetzes seit 2023 ihre 'Heavy User' den Behörden melden: WhatsApp, Ebay, Instagram, WeightWatchers?", fragte Jauch. Schilder schlussfolgerte, dass es eigentlich nur die Verkaufsplattform sein kann. Jauch klärte auf: "Für alle, die das jetzt erst mitgekriegt haben: Wer bei Ebay im Jahr mehr als 30 Artikel verkauft hat, fällt darunter oder wer mehr als 2000 Euro umgesetzt hat, der wird gemeldet, automatisch." Diese Finanzamt-Regelung gilt auch für Plattformen wie Airbnb oder Etsy.
Quelle: ntv.de