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"Whitewashing" in Disney-Film? Fans protestieren gegen Besetzung von "Lilo & Stitch"

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Der Zeichentrickfilm von 2002 ist nicht nur bei Kindern beliebt - kann die Realverfilmung mithalten?

Der Zeichentrickfilm von 2002 ist nicht nur bei Kindern beliebt - kann die Realverfilmung mithalten?

(Foto: picture-alliance / dpa)

Der Disney-Film "Lilo & Stitch", in dem ein außerirdisches Wesen für Chaos in einer hawaiianischen Familie sorgt, erobert 2002 die Herzen vieler Kinofans. Nun gehen Kritiker jedoch wegen der Besetzung des neuen Realfilms auf die Barrikaden.

Disney-Fans üben scharfe Kritik an der Besetzung des kommenden "Lilo & Stitch"-Realfilms. Darin wird Sydney Agudong Lilos Schwester Nani spielen, was einigen sauer aufstößt. Agudong sei zwar hawaiianischer Abstammung, entspreche aber nicht der Darstellung von Nani in dem Zeichentrickfilm von 2002, argumentieren die Kritiker. Dort habe die Figur eine dunklere Haut, schwarze Haare und andere ethnische Merkmale gehabt.

Ein blaues Alien, das sich als Hund tarnt, landet auf der hawaiischen Insel Kauai. Es wird dort von einem kleinen Mädchen namens Lilo adoptiert. Diese lebt mit ihrer älteren Schwester Nani zusammen, nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Stitchs destruktives Wesen bringt Lilo und Nani dabei immer wieder in Schwierigkeiten. Nani will ihrer kleinen Schwester eine stabile, sichere Umgebung bieten. Dabei sitzt ihnen ständig der Sozialarbeiter Cobra Bobo im Nacken. Deshalb versucht Nani unter anderem, eine feste Arbeitsstelle zu finden.

Eine Twitter-Nutzerin schreibt: "Der Konflikt in Lilo und Stitch, bei dem es um den Versuch des kolonialistischen Staates geht, die kleine 'zerrüttete' hawaiianische Familie auseinanderzureißen, wird noch deutlicher dadurch, dass beide Mädchen dunklerer Hautfarbe sind. Die Besetzung der Rolle der Nani mit einer hellhäutigen Hawaiianerin steht dem im Wege."

"Lilo und Stitch repräsentieren dunkelhäutige People of Color"

Eine weitere Nutzerin findet: "Lilo und Stitch repräsentieren dunkelhäutige People of Color." Nanis Besetzung mit Agudong sei eine Form des "Whitewashing". Das sei etwas, "was Disney immer" mache.

Auch das Argument, dass Disney bei der Realverfilmung von "Arielle, die Meerjungfrau" (2023) eine afroamerikanische Hauptdarstellerin besetzt habe, lassen die Kritiker nicht gelten. Schließlich habe sich die Vorlage von Arielle nicht auf die kulturelle Herkunft bezogen. Das sei bei "Lilo & Stitch" klar der Fall gewesen. "Ihr vergleicht Orangen mit Äpfeln", twittert eine Kommentatorin.

Es ist nicht das erste Mal, dass Disney wegen Besetzungsentscheidungen bei Realfilm-Remakes kritisiert wird. So geschehen 2019 bei "Aladdin", wo Naomi Scott als britische Schauspielerin indischer Abstammung Prinzessin Jasmin verkörpert hatte. Jasmin war im Trickfilm-Original 1992 die erste Disney-Prinzessin mit dunklerer Hautfarbe.

Die Schauspielerin Agudong hat sich bisher noch nicht zu der Kritik geäußert. Die 22-Jährige, die mit "Infamously in Love" bekannt wurde, ist ein Hollywood-Neuling. Auf ihrem Instagram-Account postet die Künstlerin nur selten, vor allem teilt sie Urlaubsbilder, auf denen sie die Liebe zu ihrer Heimat Hawaii zum Ausdruck bringt.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 15. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, can/spot

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