Unterhaltung

Oktoberfest-Krimi bei Jauch Wiesn-Kellnerin zockt sich zu 500.000 Euro

Zur Million fehlen Michaela Maier am Schluss nur einige Promille Mut.

Zur Million fehlen Michaela Maier am Schluss nur einige Promille Mut.

Der 0,3-Promille-Saal tobt, die Kandidatin schreit und Jauch ist auch nicht mehr ganz nüchtern: "Das ist unglaublich." Eine super kluge und eiskalte Wiesn-Kellnerin zockt sich bis zur halben Million. Es hätte glatt zur Million gereicht.

"Ich bin so froh, dass es heute Bier gibt. Was kann ich denn verlieren?", meinte die Kandidatin zu Günther Jauch. Das Publikum raunte entsetzt. Na ja, ganz genau 124.500 Euro hätte Michaela Maier zu diesem Zeitpunkt zu verlieren gehabt. Die Wiesn-Kellnerin war im großen Oktoberfest-Special bei "Wer wird Millionär?" aber völlig in ihrem Element. Mit unbedingtem Willen zum Sieg und dadurch Mut zum Risiko hatte die taffe Bedienung die Million fest im Fadenkreuz. Auch Jauch hielt sich irgendwann an seinem Maßkrug fest. "Ich gönne Ihnen alles Geld der Welt. Aber wenn sie das jetzt noch verzocken...", wimmerte der Moderator, guckte aber leicht verliebt. Diese Kandidatin hatte es in sich. Zur Million fehlten am Schluss nur einige Promille Mut.

Jauch hatte ja keine Ahnung, was ihm bevorstand. Bei der 16.000-Euro-Frage hatte die charmante 36-jährige Regensburgerin noch alle Joker. "Das macht mir etwas Sorgen", meinte der Moderator. Richtig Grund dazu hatte er dann bei der 64.000-Euro-Runde, als Maier immer noch alle vier Joker zur Verfügung standen. Ein Joker pro Frage - wann gab es das wohl zuletzt bei der RTL-Quizshow? Wer dachte, die Kandidatin würde die Joker jetzt schnell verbraten, hatte sich getäuscht.

Mathelehrer bringt Kandidatin weiter

Vielleicht hat das Bier geholfen. Jauch hatte zu Beginn der Sendung ein Bierfass angezapft - die genaue Zahl der Schläge wollen wir netterweise verschweigen - und das Publikum wurde die Sendung über mit Gerstensaft versorgt. Zur 64.000-Euro-Frage bekam endlich auch Maier einen Krug, Jauch zog nach.

Zum Ende hin bekamen auch Maier und Jauch endlich einen Krug Bier.

Zum Ende hin bekamen auch Maier und Jauch endlich einen Krug Bier.

Eine Dame im Publikum wusste, dass der Pilgerort Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens liegt. In der nächsten Runde verdiente sich der Telefonjoker schon jetzt den Titel "Pädagoge des Jahres bei WWM".  Mathelehrer Cajetan Bittkau demonstrierte Kopfrechnen wie aus der Pistole geschossen. Er wusste sofort, dass ein Dreieck mit den Seitenlängen drei, vier und fünf Zentimeter definitiv ein rechtwinkliges - und nicht etwa ein stumpf- oder spitzwinkliges - Dreieck ist. Lieber absichern mit dem 50/50-Joker?, fragte Jauch nach. "Den brauch ich noch", winkte die Kandidatin ab.

Frage für 500.000 Euro: Wer veröffentlicht nahezu täglich sogenannte Permanenzen? A) Spielkasinos, B) Sternwarten, C) Flughäfen, D) Vatikan. Der Publikumsjoker führte nicht weiter. Maier zog den 50/50-Joker, übrig blieben Spielcasinos und Vatikan. Sie hatte von vornherein auf die Casinos getippt, die hatten aber vom Publikum die geringste Prozentzahl bekommen. "Da brauch ich noch einen Schluck Bier", meinte die Kandidatin, bilanzierte ihre Lage inklusive Absturz auf 500 Euro und schloss: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Ein Raunen ging durchs Studio.

"Hören Sie auf. Hören Sie einfach auf"

Zur Abwechslung übte sich Jauch mal in Publikumsbeschimpfung: "Das sind die Angsthasen. Haben keine Ahnung und noch Schiss dazu." Maier vertraute wieder mal ihrem Instinkt und stand plötzlich bei einer halben Million. Der Saal (Jauch schätzte den Alkoholpegel auf 0,3 bis 0,5 Promille) tobte, die Kandidatin schrie und der Moderator war fassungslos. "Das gibt's nicht. Das gibt es echt nicht. Das ist unglaublich", meinte er und bekam es mit der Angst zu tun. "Wissen Sie, was ich Ihnen zurufen möchte? Hören Sie auf. Hören Sie einfach auf."

Dann die Frage für eine Million: Welches war 1948 das allererste Stück, das in der legendären Augsburger Puppenkiste aufgeführt wurde? A) Das doppelte Lottchen, B) Der gestiefelte Kater, C) Jim Knopf und die Wilde 13, D) Die rote Zora. Maier tendierte ganz stark zu B und rang mit sich selbst: "Ich trau's mir nicht. Oder trau ich's mir doch?!" Am Ende siegte die Vernunft. Schließlich träumt die Kellnerin von einer Sommelier-Ausbildung und letztlich einem eigenen Restaurant. Kleiner Wermutstropfen: Maier hätte mit ihrer Antwort tatsächlich eine Million Euro gewonnen. "Scheiße", meinte sie etwas geknickt. Jauch wollte davon nichts hören: "Ne, hören Sie auf. Die Nummer ist super gelaufen hier."

Viel weniger Glück hatte der erste Kandidat des Oktoberfest-Specials, Daniel Luchsbacher. Der Mitarbeiter des Fahrgeschäfts Toboggan fiel auf 500 Euro zurück. Wiesn-Rosenverkäuferin Carolin Sabath freute sich über 32.000 Euro.

Wer nach dieser tollen Ausgabe etwas ausruhen muss, hat dazu in den nächsten Wochen Zeit. "Wer wird Millionär?" legt eine Pause ein. Ende November geht es dann weiter.

Quelle: ntv.de

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