Nach seiner Ohrfeige für Chris Rock hätte Will Smith seinen Oscar eigentlich gar nicht mehr selbst entgegennehmen sollen. Die Veranstalter sagen, sie hätten ihn zum Verlassen der Gala aufgefordert. Jetzt strengen sie ein Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler an.

Die Oscar-Akademie leitet ein Disziplinarverfahren gegen den US-Schauspieler Will Smith ein. Smith habe mit seinem Verhalten bei der Oscar-Gala am Sonntag gegen die Verhaltensrichtlinien der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verstoßen, darunter "unangemessener Körperkontakt, beleidigendes oder bedrohliches Verhalten und Beeinträchtigung der Integrität der Academy", heißt es in einer Stellungnahme. Als mögliche Folge drohe etwa der Ausschluss aus dem Filmverband, zitierten die Branchenblätter "Variety" und "Hollywood Reporter" aus der Mitteilung.

Smith hatte Chris Rock bei der Show am Sonntagabend auf der Bühne geohrfeigt, nachdem der Komiker einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Darin ging es um ihren kahlgeschorenen Kopf, die Schauspielerin leidet unter krankhaftem Haarausfall. Wenig später nahm Smith den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard" entgegen. Am Montag entschuldigte er sich via Instagram.

Der Academy-Vorstand war am Mittwoch zusammengetroffen, um über weitere Schritte zu beraten. Die nächste Sitzung ist für den 18. April angesetzt. Smith solle "mindestens 15 Tage" vor einer Abstimmung des Vorstands über mögliche Sanktionen benachrichtigt werden und die Möglichkeit zu einer schriftlichen Stellungnahme erhalten.

Der Mitteilung zufolge hatten die Organisatoren Smith zunächst dazu aufgefordert, die Veranstaltung zu verlassen. Der Schauspieler habe sich jedoch geweigert. Man hätte mit der Situation anders umgehen können, räumt die Academy selbstkritisch ein.