
Wie kam es zu dem Unfall? Olivia hat kaum Erinnerungen an die Unglücksnacht.
(Foto: picture alliance / blickwinkel/J. Fieber)
Ein Auto, vier Freundinnen, ein tragischer Unfall. Nur die Fahrerin wird aus dem Wrack geborgen, bewusstlos. Die anderen drei Insassinnen sind spurlos verschwunden. Auch 20 Jahre danach kocht die Gerüchteküche in "Girls Night" von Claire Douglas noch und eine Journalistin nimmt sich des Falls an. Sie hätte besser die Finger davon gelassen.
"BFF", Best Friends Forever - das sind die vier Mädels, die sich in dem kleinen weißen Peugeot auf der Heimfahrt von einer Party befinden. Olivia fährt, passt höllisch auf, was bei dem ganzen Geschnatter um sie herum nicht einfach ist. Es gießt in Strömen und der Landstrich, den sie gerade durchfahren, nennt sich "Teufelskorridor" - eine schmale Straße, dicht gesäumt von großen dunklen Bäumen. Olivia sieht nicht viel. Vielleicht zu wenig. Was war das? Ein Schatten? Eine düstere Gestalt? Sie bremst, lenkt, verliert die Kontrolle über den Wagen. Der anschließende Unfall raubt ihr das Bewusstsein.
Als sie wieder aufwacht, ist sie im Wagen eingeklemmt - und allein. Von ihren drei Freundinnen fehlt jede Spur. Wurden sie bereits geborgen? Sind sie unverletzt und holen Hilfe? Wo sind sie verdammt noch einmal abgeblieben? Auch 20 Jahre nach dem tragischen Verkehrsunfall kann sie die letzte Frage nicht beantworten: Ihre drei Freundinnen sind nie wieder aufgetaucht. Und das, obwohl sich Medien und breite Öffentlichkeit auf den Fall stürzten. Olivia muss sich seitdem vorwurfsvolle Blicke in ihrer kleinen Heimatstadt gefallen lassen. Aber sie weiß doch nichts, ihr fehlt nahezu jede Erinnerung an die Unglücksnacht. Da war nur ein dunkler Schemen … ein Schatten: ein Mensch? Ein anderer Wagen? Olivia grübelt, aber klarer wird die Unglücksnacht nicht. Doch dann taucht Jenna auf.
Ein Scoop wartet
Die Journalistin ist etwa in Olivias Alter und will mit einem Podcast zum 20. Jahrestag des Unfalls beruflich neu durchstarten. Wer weiß, vielleicht findet die ehrgeizige Frau ja genau das Puzzleteilchen, das den entscheidenden Hinweis zur Lösung bringt? Außerdem brauchte Jenna auch eine "private" Luftveränderung. Mit offenen Armen wird sie in der Kleinstadt aber nicht empfangen. Olivia geht ihr aus dem Weg, ihr Freund macht Jenna klar, dass sie schleunigst wieder das Weite suchen sollte. Aber sie hat eine gute Woche für die Recherche eingeplant und Drohungen sorgen bei ihr nur für eine "Jetzt erst recht"-Stimmung.
Nur ein Ermittler unterstützt Jenna zunächst. Er ist sympathisch, entgegenkommend, aufgeschlossen. Allerdings war er zur Zeit des Unglücks vor 20 Jahren auch mit einem der Mädchen verbandelt. Spielt er ein doppeltes Spiel? Ist Jenna zu naiv? Steckt etwas "Größeres" hinter all dem? Auch über die Entführung durch Alien wurde einst spekuliert …
Welcome to the "Girls Night"
Aber weil Jenna eine gute Journalistin ist, bringt sie nach und nach Licht ins Dunkel des "Teufelskorridors". Ein loser Faden führt zum nächsten, lässt Jenna um die Ecke denken, völlig neue Möglichkeiten eröffnen sich. Eine Familientragödie zeichnet sich ab, eine, die sich noch weit vor dem Unfall ereignet hat. Eine, deren Folgen sich von der Vergangenheit bis in die Gegenwart ziehen. Jennas Leben gerät mehr und mehr in Gefahr. Aber ihre Neugier siegt!
Die Leser des bei Penguin erschienenen neuen Werks der Bestsellerautorin Claire Douglas ("Liebste Tochter") sollten ebenfalls Neugier an den Tag legen. Der Grund: "Girls Night" lockt zu Beginn wie einst die Hexe Hänsel und Gretel ins Pfefferkuchenhaus. Ist man dann drin in der Geschichte, halten gleich mehrere Erzählstränge bei Laune und lassen den Leser mitfiebern. Was könnte mit den drei jungen Frauen passiert sein? Aliens? Ein Serienkiller? Ein "Unfall"? Die Neugier treibt immer weiter voran.
Neue Charaktere, überraschende Wendungen, geheimnisvolle Orte und immer wieder das große, allumfassende Thema Liebe - "Girls Night" wartet mit alldem auf. Ein Happy End, wenn man es so bezeichnen will, rundet den Plot ab - zeigt aber: Auch "BFF" haben so ihre dunklen Geheimnisse.
Quelle: ntv.de