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"Todesstrafe kommt dann noch" "extra 3" nimmt sich wieder Erdogan vor

Es wird ihm vermutlich mal wieder nicht gefallen: Recep Tayyip Erdogan.

Es wird ihm vermutlich mal wieder nicht gefallen: Recep Tayyip Erdogan.

(Foto: REUTERS)

"Hast du etwas Zeit für mich, dann singe ich ein Lied für dich" - das haben sich offenbar die Macher der NDR-Satiresendung "extra 3" gedacht. Und so haben sie zur Melodie von Nenas "99 Luftballons" ein neues Lied für den türkischen Präsidenten Erdogan getextet.

Während die Bundesregierung nach wie vor besonnen auf die Verbalattacken aus der Türkei reagiert, holen die Satiriker im Land zum nächsten Schlag gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aus. So hat das Magazin "extra 3" des Norddeutschen Rundfunks (NDR) nun erneut ein Lied von Nena auserkoren, um es zu einem Spottgesang auf den 63-Jährigen umzutexten.

Die Wahl sei auf Nenas "99 Luftballons" gefallen, teilte der NDR mit. Diesmal gebe es zur Musik des Songs Textzeilen wie: "Er will, dass Frau'n fünf Kinder kriegen. Klar, dass alle auf ihn fliegen." Die "extra 3"-Redaktion nimmt damit Bezug auf eine Rede, die Erdogan vergangenen Freitag gehalten hat. In ihr hatte er seine in Europa lebenden Landsleute aufgefordert, mehr Kinder zu zeugen. Wörtlich erklärte er: "Macht nicht drei, sondern fünf Kinder, denn ihr seid die Zukunft Europas." Und der Politiker fügte hinzu: "Das wird die beste Antwort sein, die ihr auf die Unverschämtheiten, Feindseligkeiten und Ungerechtigkeiten, die man euch antut, geben könnt."

Journalisten "erstmal eingelocht"

Auch mit Blick auf die Journalisten nimmt "extra 3" die aktuelle Situation in der Türkei aufs Korn. "Die werden erstmal eingelocht. Todesstrafe kommt dann noch", heißt es etwa in der Satire-Version von "99 Luftballons". Seit dem Putschversuch im Juli 2016 wurden in der Türkei zahlreiche Journalisten verhaftet. Auch der deutsch-türkische "Welt"-Reporter Deniz Yücel sitzt seit über fünf Wochen in Haft. Erdogan möchte in seinem Land die Todesstrafe wieder einführen.

Bereits vor einem Jahr hatte sich "extra 3" zu Nenas Hit "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" mit dem Vorgehen der türkischen Regierung gegen Medien, Demonstranten und Kurden satirisch auseinandergesetzt. Das türkische Außenministerium in Ankara bestellte daraufhin den deutschen Botschafter ein. Wenig später verfasste Jan Böhmermann seine "Schmähkritik" an Erdogan, die sich zu einer diplomatischen Krise zwischen Deutschland und der Türkei aufschaukelte.

Quelle: ntv.de, vpr

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