"The Expendables" hat weltweit mehr als 270 Millionen Dollar eingespielt. Grund genug, das Geschwader der alten Haudegen um Barney Ross noch einmal in den Krieg ziehen zu lassen. Die Story von "Expendables 2" ist so tiefsinnig wie die Kaffeepfütze auf der Untertasse, dafür gibt es aber jede Menge Action und einige Überraschungen.

Es klingt ja immer ein wenig abgedroschen, wenn man sagt: Wer das eine liebt, wird das andere mögen. Aber im Fall der "Expendables 2" ist es wahrscheinlich so. Auch, oder gerade, weil die Garde der alten Haudegen aus dem ersten Teil noch einmal ordentlich erweitert wird. Neben Jason Statham, Sylvester Stallone, Jet Li und Dolph Lundgren lässt man jetzt auch noch Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis von der Leine.

Ja, Schwarzenegger und Willis waren schon im ersten Teil dabei. Diesmal dürfen die beiden aber auch waffentechnisch ordentlich für Radau sorgen. Und weil Drehbuchautor Stallone kein Dummer ist, hat er gleich noch einen der angesagtesten Newcomer Hollywoods in die Geschichte eingebaut: Liam Hemsworth. Da klingelt es nicht? Das ist der kleine Bruder von "Thor" (Chris Hemsworth), dem mit dem Hammer. Liam wiederum kennt man aus "Die Tribute von Panem".

Nur noch kurz die Welt retten

Zur Geschichte: Wie im ersten Teil ist die "Spezialeinheit" der Expendables um Chef Barney Ross (Sylvester Stallone) unterwegs, um Geiseln zu befreien. Dafür wird bereits in der Exposition des Films so viel Pyrotechnik verballert, dass es eine Lust hat. Doch neben den alten Kempen taucht jetzt ein neues Gesicht auf: Bill "The Kid" Timmons (Liam Hemsworth). Der Junge war bei einer Spezialeinheit in Afghanistan und musste miterleben, wie alle seine Kameraden "für Nichts" ums Leben gekommen sind. Aus diesem Grund hat er sich den Freischärlern, die Gutes tun und die Welt retten, angeschlossen.

Natürlich ziehen die Expendables auch im zweiten Teil gegen marodierende Truppen, die unter Führung des fiesen Jean Vilain (Jean-Claude Van Damme) das Volk knechten und die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Doch was wären die Haudegen der Expendables ohne eine hübsche Frau? Diesmal nicht wie im ersten Teil als Auslöser für die martialische Schlacht gegen das Böse, sondern als hübsches Beiwerk der schlagkräftigen Gruppe. So reiht sich die ebenso taffe wie smarte Maggie (Nan Yu) in die Phalanx der Expendables ein.

Allerdings geht es - und das muss einfach mal gesagt werden - nicht nur darum, die Welt zu retten. Natürlich spielt  für das über 120 Minuten andauernde Feuerwerk auch wieder ein sehr persönliches Erlebnis des Expendables-Chefs eine Rolle, bei dem gefühlt mindestens 20.000 miese, fiese Bösewichter getötet werden.

Witz lässt Pathos vergessen

Wie der erste Teil trieft der Film, gehüllt in eine extrem dünne und durchschaubare Story, vor US-amerikanischem Pathos. Aber bei allem Edelmut hat er eine sehr komische Seite. Und das ist auch gut so. Denn würde sich der Streifen ernst nehmen, wäre er unerträglich. So aber schafft er absurd aussichtslose Situationen, die mit Auftritten von Chuck Norris oder Schwarzenegger skurril und extrem lustig aufgelöst werden. Ich verspreche, dass einem beim ersten Auftritt von Booker (Chuck Norris) sämtliche Chuck-Norris-Witze einfallen: Was geht den Opfern von Chuck Norris als Letztes durch den Kopf? Sein Fuß!

Neben aller Action, spritzendem Blut und ausgeklügelten Kampfchoreographien lebt der Film vor allem von seinem Witz. Dass weiß auch Stallone. Deshalb lässt er seine Helden immer wieder frotzeln. So meint Hale Ceasar (Terry Crews) nur, als er Schwarzenegger seine große, dicke Waffe borgen muss: "Bring it back or I'll terminate your ass."

Die alte Garde ist im zweiten Teil mindestens genauso gut drauf wie im ersten. Zumal die körperliche Fitness der "alten Säcke" immer wieder in knappen T-Shirts zur Schau gestellt wird. Wer also Filme mit leicht zotigen Sprüchen mag, schnelle Kameraschnitte, viel Radau aus krachenden Waffen, knallharte Kampf-Action, echte Stunts und die alten Filmhelden, der wird hier jede Menge Spaß haben. Zumal das alles in einer liebevoll zusammengebastelten Kulisse passiert, die frei von überbordenden Computereffekten ist.