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Come-Neck im Kino Pumuckl macht wieder die Leinwand unsicher

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Dass er schon über 60 ist, sieht man ihm gar nicht an: Pumuckl.

Dass er schon über 60 ist, sieht man ihm gar nicht an: Pumuckl.

(Foto: Constantin Film)

Mit einem neuen Meister Eder, einem neuen Stimmengeber und neuen Geschichten feierte Kult-Kobold Pumuckl vor zwei Jahren seine phänomenale TV-Rückkehr. Jetzt treibt er seinen Schabernack auch wieder im Kino. "Das große Missverständnis" ist nicht nur was für die Kleinen.

Eines ist und bleibt für alle Zeiten so sicher wie Heinzelmännchen unsympathisch: Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt und niemand was meckt. Dass dem so ist, davon konnten sich die Abonnenten von RTL+ und die RTL-Zuschauer bereits vor zwei Jahren überzeugen, als der Kobold mit den feuerroten Haaren mit "Neue Geschichten vom Pumuckl" auf die TV-Bildschirme zurückkehrte.

Im Dezember wird die zweite Staffel der Serie auf RTL+ veröffentlicht. Zuvor bekommt der Nachfahre der Klabauter aber erst einmal ein Leinwand-Abenteuer in Spielfilmlänge spendiert. So feiert er mit "Pumuckl und das große Missverständnis" jetzt auch sein Kino-Comeback nach über 20 Jahren. Oder sollte man in seinem Falle sagen: sein Come-Neck?

Alles bleibt - gemessen am Neuen - beim Alten, versteht sich. Das heißt: Pumuckl hat mit Florian Eder (Florian Brückner), dem Neffen des toten Franz Eder (einst gespielt vom 1993 verstorbenen Gustl Bayrhammer), einen neuen Schreinermeister an seiner Seite. Dem Kabarettisten Maxi Schafroth verdankt er seine Stimme, die mithilfe Künstlicher Intelligenz jedoch nach wie vor so klingt wie früher, als der 2005 gestorbene Hans Clarin sie ihm verliehen hat. Und Regie führt - wie auch in der Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl" - der mit allen bayerischen Wassern gewaschene Marcus H. Rosenmüller.

Der Wohlfühlfaktor passt

Irgendwo in der Provinz des Freistaats ist auch ein Großteil der Handlung von "Pumuckl und das große Missverständnis" angelegt. Zwar treffen Eder und sein Kobold erst einmal in ihrer Münchner Hinterhof-Werkstatt auf die vierbeinige "Schildegard", den anhänglichen Nachbarn Burke (Matthias Bundschuh) und den wahnwitzigen Dirigenten Hendrik Windmahler (Robert Palfrader). Dann jedoch geht es für sie raus aufs Land - zu dem Betrieb, in dem der Schreiner einst sein Handwerk gelernt hat. Das Maifest steht vor der Tür und Eder soll zusammen mit einigen Bekannten aus der Lehrzeit dabei helfen, das Maibaumkarussell wieder flottzumachen.

Apropos Maifest: Wie es Tradition ist, entspinnt sich im Dorf ein kleiner Krimi um einen möglichen Diebstahl des Maibaums. Doch nicht nur das bringt Pumuckl außer Fassung und in Rage. Sorgen bereitet ihm vor allem, wie sehr der Meister Eder an seiner alten Wirkungsstätte aufzugehen scheint. Plant er etwa, die Werkstatt in München an den Nagel zu hängen und zurück zu seinen alten Freunden aufs Land zu ziehen? Da guckt sich Pumuckl doch lieber mal nach einer neuen Bleibe-Option um. Vielleicht käme ja der Dirigent infrage …

Auch was den Wohlfühlfaktor angeht, bleibt bei "Pumuckl und das große Missverständnis" gemessen am Neuen alles beim Alten. Die erste Staffel des Serien-Revivals war bereits eine Meisterleistung, legten Rosenmüller und seine Mitstreiter doch genau das richtige Augenmaß an, um Pumuckl ins Hier und Jetzt zu transformieren.

Dreamteam: Pumuckl und sein neuer Meister Eder (Florian Brückner).

Dreamteam: Pumuckl und sein neuer Meister Eder (Florian Brückner).

(Foto: Constantin Film)

Fulminantes Finale

Wahrlich keine leichte Aufgabe. Über 60 Jahre sind schließlich vergangen, seit seine Erfinderin Ellis Kaut dem kleinen Kobold erstmals in einem Hörspiel Leben einhauchte. Mehrere Generationen haben sich seither in den rothaarigen Rabauken verliebt. Sie noch immer zusammenzuhalten, mutet nahezu wie ein Ding der Unmöglichkeit an. Doch es gelingt.

Ehe "Pumuckl und das große Missverständnis" nun ganz regulär in die Kinos kommt, wurde der Film am vergangenen Sonntagnachmittag bereits in einigen Preview-Vorstellungen gezeigt. Wer dort vorbeischaute, konnte natürlich viele Kinder - mit oder ohne Eltern - erblicken. Unter sie mischten sich tatsächlich jedoch auch so einige Erwachsene, die ganz ohne Nachwuchs angerückt waren. Pumuckl dockt auch an das Kind in ihnen noch immer an.

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Und das selbst dann, wenn sie nicht aus dem tiefsten Bayern stammen. Auf die Mundart und ein klein wenig Brauchtumskunde muss man sich schließlich bei Pumuckls neuem Kinoabenteuer schon einlassen. Und auf ein fulminantes Finale, das sogar nach Koboldsgesetz-Maßgaben ziemlich über die Stränge schlägt. Dann allerdings kann man sich dem Charme des Streifens und der zwischenmenschlichen Wärme, die er an allen Ecken und Enden versprüht, unmöglich entziehen. Von der Wärme zwischen Kobold und Mensch mal ganz zu schweigen.

"Pumuckl und das große Missverständnis" läuft ab sofort in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

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