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Boyband(s) forever: Team 5ünf "Wir sind keine Jay-Khan-Prince-Damien-Sache"

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Das sind Team 5ünf - inklusive Jay Khan (M.) und Prince Damien (2.v.r.).

Das sind Team 5ünf - inklusive Jay Khan (M.) und Prince Damien (2.v.r.).

(Foto: Philip Kellogg / str8up / Telamo)

Auch auf ihrem zweiten Album "Für die Ewigkeit" covern Team 5ünf wieder Boyband-Klassiker - ohne Marc Terenzi, aber mit Jay Khan und Neuzugang Prince Damien. Mit ntv.de sprechen die beiden über die Personalrochade, das Dschungelcamp und darüber, wer denn nun besser ist: Backstreet Boys oder NSYNC?

ntv.de: Seit Team 5ünf vor zweieinhalb Jahren gegründet wurde, gab es schon einige Umbesetzungen - bis hin zum jetzigen Einstieg von Prince Damien. Seid ihr eigentlich wirklich ein Team oder nicht doch eher ein Projekt mit euch beiden als prominenten Aushängeschildern?

Jay Khan: Nein, Team 5ünf ist ein absolutes Band- und Team-Projekt! Ich glaube, das merkt auch jeder sehr schnell, der nur einen Tag mit uns zusammen als Band verbringt. Alles geht Hand in Hand und funktioniert auch nur, wenn jeder seinen Part mit einbringt. Jeder hat bei uns so seine Rolle.

Zum Beispiel?

Jay Khan: Daniel (Bandmitglied Daniel Johnson, Anm. d. Red.) und Prince haben etwa beim Thema Social Media den Hut auf, was natürlich sehr wichtig für uns ist. D-Nice (Bandmitglied Dennis "D-Nice" Somuha, Anm. d. Red.) wiederum macht unsere ganzen Choreografien. Klar, angesichts der Band-Historie bin ich wahrscheinlich federführend, wenn es um Dinge wie Logistik, Organisation und Produktion geht. Aber so eine Aufteilung gibt es ja in fast jeder Band. Wichtiger ist doch, was auf unserem Album und bei unserem Repertoire zu hören ist. Da kommt jeder zur Geltung. Es ist also keine Jay-Khan-Prince-Damien-Sache mit ihren drei anonymen Freunden. Wir sind ein eingeschweißtes Team. Und das ist auch gut so.

Lasst uns ein vermutlich eher unangenehmes Thema gleich zu Beginn abräumen: der Ausstieg von Marc Terenzi. Man konnte dazu ja viel lesen. Die Rede war etwa von versäumten Proben, gelogenen Ausreden, einem geplatzten Auftritt in Mannheim oder Lärm im Hotelzimmer. Möchtet ihr dem noch etwas hinzufügen?

Jay Khan: Nein. Das wurde ja alles schon breit genug illustriert. Ich habe in dem Zusammenhang stringent für mich gesorgt, indem ich keine dreckige Wäsche öffentlich wasche. Das ist nicht mein Stil. Als Teil des Managements musste ich natürlich ein offizielles Pressestatement herausgeben. Darin stand aber nur das Wesentliche - die transparenten und klaren Gründe für die Trennung. Die Tür haben nicht wir geschlossen, sondern der verehrte junge Mann selbst …

Marc Terenzi hat auch nach seinem Abschied von Team 5ünf noch jede Menge unschöne Schlagzeilen produziert, insbesondere mit seiner Beziehung mit Verena Kerth …

Jay Khan: Dazu möchte ich mich nicht äußern. Da halte ich mich komplett raus.

Ihr kennt euch seit rund 20 Jahren und sollt eigentlich auch mal befreundet gewesen sein. Ist das nun ebenfalls vorbei?

Jay Khan: Na ja, Marc und ich waren miteinander verbunden, weil wir aus derselben Schmiede von Lou Pearlman (ehemaliger US-Musikmanager, Anm. d. Red.) kamen - er mit Natural, ich mit US5. Beginnend mit 2004 oder 2005 war das über die Jahre hinweg immer ein sehr nettes und kollegiales Verhältnis, das stimmt. Aber es war nun keine Blutsbrüderschaft oder innige Freundschaft.

Jedem Abschied wohnt bekanntlich auch ein Anfang inne. Und durch Terenzis Abgang habt ihr nun Prince Damien als neues Mitglied dazugewonnen. Wie ist es zu deinem Einstieg bei Team 5ünf gekommen, Prince?

Prince Damien: Das ist eine sehr lange Geschichte - mit drei Wiederholungen. (lacht) Drei Mal hat Jay bei mir angefragt, bis ich schließlich Ja gesagt habe. Das erste Mal war 2020, als Team 5ünf noch gar nichts veröffentlicht hatte, sondern nur als Gedanke existierte. Damals schrieb Jay mich über Instagram an: "Hey, ich möchte eine Art Boygroup auf die Beine stellen und hätte dich gern dabei." Wir haben dann auch am Telefon ein bisschen darüber geschnackt. Damals hat es aber nicht funktioniert.

Warum nicht?

Team 5ünf auf RTL+ Musik
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(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Auf der Suche nach Musik von Team 5ünf? Songs, Alben und Infos der Band gibt es auf RTL+ Musik.

Prince Damien: Ich hatte echt viele Termine und wusste nicht, wie ich das alles unter einen Hut bekommen soll. Beim zweiten Mal war es das Gleiche, auch wenn ich eigentlich immer Bock darauf gehabt hätte. Dieses Jahr hat er mich dann zum dritten Mal gefragt. Und mal ehrlich: Wenn ein Mann drei Mal an die Tür klopft, dir quasi drei Mal seine Liebe bekundet und die Welt zu Füßen legt, sagt man nicht mehr Nein. (lacht) Vor allem bei Jay nicht. Also habe ich Ja gesagt.

Zumindest indirekt war dir das Boyband-Genre ja auch nicht ganz fremd. Schließlich hast du eine Zeit lang im Take-That-Musical "The Band" mitgewirkt …

Prince Damien: Genau. Das war 2019 im Theater des Westens in Berlin. Dort haben wir das Thema Boyband noch einmal von hinten bis vorne aufgerollt. Ich war quasi jeden Tag Part einer Boyband und konnte mich deshalb auch super damit identifizieren. Schon damals hat das viel Spaß gemacht, aber so eine richtige Boyband wie jetzt war das natürlich nicht.

Stimmt es, dass du auch durch das Musical auf Prince aufmerksam geworden bist, Jay?

Jay Khan: Natürlich kannte ich Prince auch losgelöst davon schon. Aber als ich dann von seinem Engagement in dem Take-That-Musical in meiner Heimatstadt erfahren habe, erschien er mir gleich noch einmal passender für das Projekt. Es gibt viele gute und kompetente Sänger. Aber Sänger, die gleichzeitig einen ausgeprägten Sinn fürs Tanzen mitbringen, schnell Choreografien lernen, eine positive Persönlichkeit haben, offen für Pop-Schlager sind und auf all das am Ende des Tages auch noch Bock haben - da wird es dann schon rar. Sehr rar!

Die meisten Menschen haben dich aber sicher noch als Solosänger im Gedächtnis, Prince. 2016 hast du "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) gewonnen. Nicht alle, die einmal an der Show teilgenommen haben, blicken positiv darauf zurück. Wie fällt dein DSDS-Resümee aus?

2016 gewann Prince Damien DSDS.

2016 gewann Prince Damien DSDS.

(Foto: imago/Revierfoto)

Prince Damien: 100 Prozent positiv - obwohl ich anfangs eigentlich gar keinen Bock auf DSDS hatte. Ich habe die Sendung gerne geschaut, aber immer mit dem Hintergedanken, dass die Gewinner keine langfristige Karriere erwartet. Für mich war das Entertainment. Letzten Endes habe ich mich dann aber doch zur Teilnahme hinreißen lassen, weil mein Opa mir dazu geraten hat. Er hat mich quasi dazu gezwungen. (lacht) Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich sofort rausfliege. Oder dass ich irgendwie der Clown der Show sein würde. Die Piñata, auf die Dieter Bohlen immer einschlagen kann …

So war es aber nicht …

Prince Damien: Nein, das genaue Gegenteil war der Fall. Bei DSDS mitzumachen, war deshalb für mich die beste Entscheidung meines Lebens. Ich musste mich dafür nicht verbiegen und kann bis jetzt von der Musik leben. Das ist unglaublich.

Mit Team 5ünf lasst ihr das "goldene" Boyband-Zeitalter wieder hochleben. Aber auch darauf blicken einige mit gemischten Gefühlen zurück. Du hast Lou Pearlman angesprochen, der viele Bands unter seinen Fittichen hatte, Jay. Bevor er starb, landete er im Gefängnis. Die Vorwürfe gegen ihn reichten von Ausbeutung über Betrug bis hin zu Missbrauch von Boyband-Mitgliedern. Blickst du auf deine Zeit bei US5 überwiegend positiv oder doch auch negativ zurück?

Jay Khan (M.) begann seine Karriere als Mitglied der Boyband US5.

Jay Khan (M.) begann seine Karriere als Mitglied der Boyband US5.

(Foto: imago images/POP-EYE)

Jay Khan: Das ist inzwischen natürlich sehr lange her. Es ging von etwa 2004 bis Ende 2009. Aber dass du mich das gerade jetzt fragst, ist interessant, denn in letzter Zeit merke ich immer mehr, dass ich nach wie vor dabei bin, dieses Kapitel zu verarbeiten. Nicht nur ein Kapitel in meinem Beruf, sondern wirklich in meinem Leben, weil es so einnehmend und in allen Belangen extrem war - vom Erfolg bis hin zu den damaligen Eskapaden. Trotzdem habe ich daran in erster Linie ganz tolle und positive Erinnerungen. Es ist auch immer noch eine Zeit, auf die ich unfassbar stolz bin. Letztlich ist sie das Fundament, auf dem ich auch Jahre später noch immer baue.

Du bist Jahrgang 1982, Jay, dürftest die meisten Boybands und ihre Songs ab den 90ern also bewusst miterlebt haben. Prince, du wurdest aber tatsächlich erst 1990 geboren. Kennst du eigentlich all die Interpreten und Lieder, denen ihr jetzt mit Team 5ünf huldigt?

Prince Damien: Ich würde sagen, dass ich 90 Prozent der Songs tatsächlich gekannt habe. Das hat natürlich auch wieder mit dem Take-That-Musical zu tun. Dort habe ich einige Songs, die mir bis dahin unbekannt waren, schon 2019 kennen- und lieben gelernt. Manche von ihnen haben es jetzt auch auf unser Album geschafft. Von "Everlasting Love" wusste ich zum Beispiel gar nicht, dass das auch mal ein Boyband-Song war (Worlds Apart haben das Lied 1993 gecovert, Anm. d. Red.).

Wenn es um Boybands geht, gibt es immer auch die berühmt-berüchtigten Fanlager. Ihr habt zwar von allen diesen Gruppen Songs im Repertoire, trotzdem jetzt mal Butter bei die Fische. Wenn ihr euch entscheiden müsstet: Take That oder East 17?

Prince Damien: Take That! Allein aus Loyalität.

Jay Khan: Okay, ich gehe mit Take That mit. Aber ich fand East 17 auch mega.

Boyzone oder Caught in the Act?

Jay Khan: Ganz ehrlich? Das würde man nicht annehmen, aber ich sage Caught in the Act.

Prince Damien: Ich halte da mal mit Boyzone dagegen.

Und natürlich die Frage aller Fragen: Backstreet Boys oder NSYNC?

Prince Damien: Die Backstreet Boys sind natürlich die Könige der Welt. (lacht) Aber ich muss sagen, damals fand ich NSYNC irgendwie cooler und geiler - mit Justin Timberlake und so. Sie konnten auch besser tanzen.

Jay Khan: Würdest du den 14- bis 16-jährigen Jay fragen, würde er sofort Backstreet Boys sagen. Der Jay heute sagt aber ganz klar NSYNC.

Auf eurem neuen Album habt ihr mit "Wundervoll" (im Original "What Makes You Beautiful") auch einen Song von One Direction. Fallen die für euch noch in die Kategorie der klassischen Boyband?

Jay Khan: Absolut. Okay, sie haben jetzt nicht wirklich getanzt. Aber ich finde trotzdem, mehr Boyband als One Direction geht eigentlich gar nicht - von ihrer Anmutung, ihrer Optik und der Art, wie sie vermarktet wurden. Natürlich legen wir den Schwerpunkt auf die große Boyband-Ära in den 90ern und frühen 2000ern. Aber es ist auch mal lustig, in aktuellere Zeiten zu schwenken und die Nummer einer Band zu interpretieren, deren Mitglieder alle jünger als wir selbst sind, sogar jünger als Prince. (lacht)

Theoretisch käme dann doch auch so was wie K-Pop in Frage. Hören wir von euch vielleicht in Zukunft auch das Cover eines BTS-Songs?

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Prince Damien: Genau daran habe ich gerade auch gedacht. Aber ich glaube, das ginge am Ziel vorbei, weil unser Publikum doch eher schlageresk ist und mit K-Pop-Melodien wahrscheinlich nicht so viel anfangen könnte.

Jay Khan: Außerdem gehört für mich K-Pop, anders als One Direction zum Beispiel, wiederum irgendwie nicht zur Boyband-Welt. Das ist für mich eher ein kulturelles Phänomen in Verbindung mit Korea.

Nochmal zurück an den Anfang der Team-5ünf-Geschichte: Wie ist die Idee, Boyband-Klassiker auf Deutsch neu aufzunehmen, eigentlich konkret entstanden, Jay?

Jay Khan: Ich kann dir genau sagen, wie das passiert ist: Ich habe eine Sendung von Florian Silbereisen geguckt, in der Eloy de Jong (ehemaliges Mitglied von Caught in the Act, Anm. d. Red.) am Start war. Er performte mit seiner Single "Egal was andere sagen", ein Cover des Boyzone-Songs "No Matter What". Da schoss es mir sofort durch den Kopf: "Mensch, Jay, du Vollhorst, da hättest du auch selbst draufkommen können: ein Ex-Boyband-Mitglied, das den Song einer anderen Boyband auf Deutsch im Schlagergewand neu interpretiert. Wie genial!" Ich hätte Hab und Gut darauf verwettet, dass Eloys Debütalbum genau das zum Konzept erhebt.

Was aber nicht passiert ist …

Jay Khan: Ja, das habe ich dann ebenso mit Entsetzen wie mit einer Riesenfreude auch festgestellt. (lacht) Ich habe mir die Tracklist seines Albums angesehen, das damals noch gar nicht veröffentlicht war. Da gab es auch einen Song namens "Schritt für Schritt". Ich dachte sofort, das sei ein Cover von "Step by Step" von New Kids on the Block. Aber auch das war nicht der Fall. Es war ein eigener Song! Da lief mir wirklich ein Schauer über den Rücken und ich dachte: "Da ist jemand auf eine Ölquelle gestoßen und geht einfach weiter."

Und du bist stehengeblieben …

Die Idee zu Team 5ünf hatte Jay Khan.

Die Idee zu Team 5ünf hatte Jay Khan.

(Foto: Philip Kellogg / str8up / Telamo)

Jay Khan: Ich war am nächsten Tag auf jeden Fall direkt in meinem Studio und habe angefangen, mit verschiedenen Boyband-Titeln herumzuspielen. Ich habe Texte geschrieben, die nicht nur inhaltlich passen, sondern auch phonetisch. Ich dachte, bei Uptempo-Nummern wie "Quit Playing Games", "I Want It That Way" oder "Tearin' Up My Heart" würde ich schnell merken, dass es nicht funktioniert. Aber es hat funktioniert. Ich habe dann ein Medley aus fünf bis sechs Nummern zusammengestellt und bin damit zur Plattenfirma marschiert.

Wie war dort die Reaktion?

Jay Khan: Sie sagten: "Sensationell, wirklich toll, wow wow wow." Die Augen wurden immer größer, bis dann in typischer Plattenfirmen-Manier der Einwand kam: "Aber du wirst dafür sicher nie die Freigabe bekommen." Weil ich aber wusste, dass sie mit diesem Argument um die Ecke kommen würden, hatte ich die Freigaben für die ersten fünf Songs schon besorgt. Von da an ging alles recht schnell. Es war klar: Wenn Boyband, dann richtig Boyband - also stellen wir eine Gruppe zusammen. Und wir machen ein Album, nicht nur eine Single. Der Rest ist Geschichte.

Ihr habt es selbst schon erwähnt: Wenn man eure Versionen der Boyband-Songs hört, ist das tatsächlich oft sehr nah am deutschen Schlager. Wie leicht oder schwer fällt es, die Songs derartig zu transformieren?

Jay Khan: Du wirst es vielleicht nicht glauben: extrem einfach. Natürlich bin ich ein Boyband-Nerd und habe schon deshalb eine gewisse Affinität dazu. Aber Boybands und Schlager teilen sich eigentlich denselben Kosmos. Es ist wirklich nur die Sprache, die sie unterscheidet. Ich habe schon damals immer gesagt: "Übersetze mal eine Nummer der Backstreet Boys auf Deutsch, dann hast du den kitschigsten Schlager, den du dir nur vorstellen kannst." Es geht um Eskapismus, um Liebe und um Herzschmerz. Und es sind eingängige Melodien, die du spätestens nach dem zweiten Refrain mitsingen kannst. Die Parallelen zum Schlager sind echt so was von evident.

Zur Musik kommen die Choreografien, die man zum Beispiel in euren Videos bewundern kann. Ich schätze mal, Prince, dir fallen die am einfachsten …

Prince Damien: Nein, tatsächlich nicht, weil ich die Person mit dem stärksten Lampenfieber bin. Das habe ich nicht nur auf der Bühne, sondern zum Beispiel auch bei einem Videodreh. So vergesse ich immer alles oder verpatze die Schritte. (lacht) Aber es macht mir auf jeden Fall richtig viel Spaß, mal nicht nur zu singen, sondern das auch komplett mit dem Tanzen abzustimmen und durchzuziehen. Wenn man als Solosänger unterwegs ist, passiert das ja so nicht.

Außer Team 5ünf verbindet euch noch eine andere Sache: Ihr seid beide ehemalige Dschungelcamp-Teilnehmer. Prince, du wurdest 2020 sogar zum Dschungelkönig gewählt. Bist du noch stolz darauf?

Prince Damien: Ich würde nicht von Stolz sprechen. Aber ich kann es immer noch nicht wirklich fassen, dass all diese Menschen für mich angerufen haben. Ich habe dort ja in dem Sinne keine Leistung erbracht, indem ich etwa gesungen oder ein Haus gebaut hätte. (lacht) Ich war einfach nur da. Das hat den Leuten ausgereicht, um 50 Cent pro Anruf in die Hand zu nehmen. Davon bin ich noch immer total gerührt und fasziniert.

Deine Dschungelcamp-Erfahrung sah ganz anders aus, Jay. Dafür warst du Teil einer wirklich legendären Staffel 2011. Vergangenes Jahr konnte man dich dann bei "Promi Big Brother" bewundern. Warum tust du dir das mit dem Reality-TV noch an?

Im Dschungelcamp waren sie beide - mit unterschiedlichem Ausgang.

Im Dschungelcamp waren sie beide - mit unterschiedlichem Ausgang.

(Foto: RTL / Collage: ntv.de)

Jay Khan: Zwischen Januar 2011 und November 2022 lagen ja nun zwölf Jahre. Ich war im Reality-Bereich also nun nicht gerade besonders aktiv. Dabei habe ich in diesen zwölf Jahren wahrscheinlich von jedem nur erdenklichen Reality-Format mindestens vier Anfragen bekommen. Die habe ich alle immer wieder freundlich abgelehnt. Jetzt war für mich einfach genug Gras über die Sache gewachsen und ich hatte Lust, es noch einmal zu probieren. Ich war mit Ende 20 im Dschungel und mit Anfang 40 bei "Promi Big Brother" - den Shows, die für mich die Mütter des Reality-TVs sind. Es hat sich für mich intuitiv richtig angefühlt und die Erfahrung bei "Promi Big Brother" bereue ich auch nicht.

Das Konzept, ehemalige Boyband-Hits zu covern, weicht ihr auf "Für die Ewigkeit" etwas auf. Auf dem Album sind auch ein paar ganz eigene Team-5ünf-Songs und jeweils ein Solo-Song von euch beiden. Bleibt ihr eine Konzeptband oder setzt ihr künftig auch verstärkt auf Eigenkompositionen?

Jay Khan: Wir werden das mit den eigenen Songs, die bei den Fans gut ankommen, sicher auch fortführen. Aber natürlich bleiben wir vor allem dem Konzept einer Hommage an die gute alte Boyband-Ära treu. Eine Ära, die gerade ihren zweiten Frühling erlebt. NSYNC feiern ein Comeback, Backstreet Boys, New Kids on the Block, Take That - sie sind ja alle da! Eigentlich ist es eine ähnliche Hochphase dieser Bands wie in den 90ern, nur dass 30 Jahre vergangen und jetzt alle in ihren 40ern oder 50ern sind. Das werden wir mit Team 5ünf auf jeden Fall weiter mit feiern.

Mit Jay Khan und Prince Damien von Team 5ünf sprach Volker Probst

Quelle: ntv.de

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