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"Ich bin im Endzeitalter" Älteste WWM-Kandidatin begeistert Jauch

Die Lebensgeschichte seiner Kandidatin faszinierte Moderator Jauch. (Archivfoto)

Die Lebensgeschichte seiner Kandidatin faszinierte Moderator Jauch. (Archivfoto)

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Sie hat einen Bleifuß, mag anzügliche Golfwitze und zeigt ihrem Ex den Stinkefinger. Dieser hatte die älteste WWM-Kandidatin einst für die Lageristin verlassen. Günther Jauch verspricht: Der Gewinn wird die späte Rache. Annalena Baerbock kriegt auch noch einen mit.

Das Beste kam für Günther Jauch zum Schluss der Sendung. "Sie sind momentan die älteste Kandidatin aller Zeiten", freute sich der "Wer wird Millionär?"-Gastgeber über Renate Muddemann. "Bei Damen sage ich ja nie das Alter", merkte der RTL-Moderator an. Schnell sollte aber auch Jauch merken: Bei dieser Kandidatin ist nichts mit falscher Zurückhaltung. "Können Sie ruhig sagen, ich stehe dazu", meinte Muddemann zur Altersfrage. Die fiel dann doch irgendwie unter den Tisch. Der Vollständigkeit halber: Die Kandidatin befindet sich im 84. Lebensjahr und ist damit die älteste Frau, die je auf dem heißen Stuhl Platz genommen hat. Oder wie sie es ausdrückte: "Ich bin im Endzeitalter."

Bei der eingangs gestellten Frage nach ihrem beruflichen Werdegang stiegen Jauch und die Zuschauer gleich voll ins Universum der Frau Muddemann ein. Sie hatte mit ihrem zweiten Mann ein Unternehmen gegründet und es über 30 Jahre lang geführt. "Dann hat er sich mit der Lageristin vereint und ich stand draußen", berichtete die Kandidatin. "Nee", kommentierte Jauch und wollte wissen: "Haben Sie gemerkt: Da läuft was?" Leider wurde die Geschäftsfrau von der Affäre eiskalt erwischt. Wenigstens ist ihr der Mercedes-Benz 320 geblieben, mit dem die leidenschaftlich rasant fahrende Rentnerin noch heute geblitzt wird. "Hab ich aus der Firma mitgenommen. Sonst hätte ich ja nichts rausgekriegt", erklärte die 83-Jährige und zeigte ihrem Ex den Mittelfinger.

"Sie müssen wieder kommen"

Ihre Kindheit hat sie bereits in einer Autobiografie ("Kleine Reni") verewigt, ein zweites Buch über den untreuen Ehemann ist in Planung. "Hollywoodreif", versprach Muddemann. "Das müsste die späte Rache an dem zweiten Mann sein, dass Sie heute Abend hier ordentlich was mit nach Hause nehmen", fand Jauch. "Bin ich zu doof? Altersdoofheit", befürchtete die Kandidatin zwar mal kurz. Alles in allem kam die 83-Jährige, die bereits bei "Shopping Queen" und der RTL-Sendung "Alt und abgefahren" zu sehen war, aber gut bis zur 2000-Euro-Frage, bei der dann die Endtröte ertönte.

Da zeigte sich allerdings, dass der TV-Auftritt für die Seniorin doch nicht so simpel war, wie es den Anschein hatte. "Ist es vorbei?", fragte Muddemann fast erleichtert. "Sie müssen wieder kommen", klärte Jauch sie auf. Die Kandidatin schlug die Hände vors Gesicht. Sie kehrt am nächsten Montag zurück. Bereits am Donnerstag geht es für andere Kandidaten mit einer kurzfristig eingeschobenen Extra-Ausgabe von "Wer wird Millionär?" weiter.

"Wer wird Bräutigam?" hieß es hingegen 2004 für Sylvia Gimmler. Die Kölnerin hatte sich bei ihrem Junggesellinnenabschied nach dem Vorbild der Quizshow ihren Gatten erspielen müssen. "Der Bräutigam war dann die Million?", fragte Jauch nach. "Genau, ich hab ihn gewonnen, bin auch noch mit ihm verheiratet", erklärte die Kandidatin. "Schöne Geschichte", meinte der Gastgeber. Auch hier sah er die Chance für einen biografischen Schlussstrich gekommen. "Vielleicht schließt sich der WWM-Kreis nun. Vielleicht nur bei 32.000 (Euro). Aber auch die wollen erst mal erspielt sein."

Kevin Costner traf bei WWM-Kandidat ins Schwarze

Tatsächlich war das die Gewinnsumme für Gimmler. Sie konnte ausgerechnet ein Zusatzjoker aus dem Emsland zur Erkenntnis leiten, dass Emden nicht im Emsland liegt. Der hilfreiche Mathelehrer bot sich auch beim zweiten Kandidaten des Abends als Joker an. Schausteller Danny Müller aus Bremen entschied sich aber lieber für einen anderen Herrn aus dem Publikum. Er hatte ebenfalls Glück und kam dank dessen Wissens über den Tour-de-France-Sieger Tadej Pogačar ebenfalls zu 32.000 Euro.

Die Eltern des 31-Jährigen betreiben einen Schießstand. Dort hat schon mal Kevin Costner bei Müller einen Teddybären geschossen. "Hat sich ganz gut angestellt", lobte der Bremer den "Der mit dem Wolf tanzt"-Star. Müller selbst bestreitet seinen Lebensunterhalt unter anderem mit dem Verkauf von Schokofrüchten. "Es ist ein schweres Leben, aber eines, das man wirklich mit Herzblut macht", sagte Müller, der mit seiner Lebensgefährtin und Baby derzeit noch in einem vergleichsweise kleinen Wohnwagen lebt.

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Wenn Zeit ist, schnitzt der Bremer aus Obst schon mal Konterfeis von Prominenten, die dann mit Marshmellows und Schokolade verziert werden. Jauch war von seiner Schokobirne hellauf begeistert. "Das ist doch irre", lobte der Moderator das Talent des Gastes, der seine regulären Schokofrüchte auch für Veranstaltungen anbietet. Jauch hat er jedenfalls überzeugt. "Schön, dass Sie mich so Ed-Sheeran-mäßig sehen", freute sich der Moderator.

Weniger erfolgreich schnitt die Kanzlerkandidatin der Grünen auch bei WWM ab. "Anna-Lena Baerbock oder Annalena Baerbock?", sollte Müller wissen. Er ließ das Publikum entscheiden. Das votierte zu immerhin 42 Prozent für die falsche Schreibweise Anna-Lena. "Krass", urteilte Jauch: "Bundesweit plakatiert, dauernd im Fernsehen gewesen - trotzdem weiß man es nicht."

Quelle: ntv.de

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