Punkte-Knaller bei "Let's Dance" Anna Ermakova rührt Joachim Llambi zu Tränen


Harte Schale, weicher Kern: Llambi, für gewöhnlich ein knallharter Hund, wird bei Anna Ermakova butterweich. Tacheles gibt es auch: Der Jury-Boss rechnet mit den sozialen Medien ab: "Was da für eine Scheiße geschrieben wird!" Show 9 ist eine Show voller "magischer Momente".
Hallo, Jahaaa! Sie sind hier vollkommen richtig! Das ist ein frischer Text zur neunten Ausgabe Deutschlands beliebtester Tanzshow, obwohl Sie vermutlich der Meinung sind, ntv.de stellt seit nunmehr neun Wochen immer denselben Text online. Wie bitte? Schon wieder räumt Anna Ermakova die volle Punktzahl ab? Kaum zu glauben, aber Tatsache. Kurz vor dem Viertelfinale vertanzen unsere sechs übriggebliebenen Promis ihre "Magic Moments."
Let's-Dance-Fans wissen: Dies wird meist sehr emotional. Für Anna nämlich ist die Teilnahme an dieser Show ihr ganz eigener, ganz besonderer magischer Moment. Schon als kleines Kind, so erzählt sie, habe sie sich beobachtet gefühlt. Da ist zum einen ihr Aussehen und ihr berühmter Vater, zum anderen die vielen Paparazzi und all die Menschen, die eine Meinung über sie haben. Bald schon habe sie sich nur noch verstecken und nicht mehr sie selbst sein wollen. So viele Geschichten und Unwahrheiten, die über sie geschrieben worden seien, das macht etwas mit einem Menschen, der von klein auf in der Öffentlichkeit steht.
Der Freestyle, den sie mit ihrem Valentin präsentiert, haut nicht nur die Jury von den Stühlen, sondern bringt sowohl Motsi als auch unseren sonst so harten Hund, Herrn Llambi zum Weinen. "Wir sind nicht unsere Geschichte, wir sind nicht, was die Leute von uns denken", sagt Motsi, sichtlich um Fassung ringend und der butterweiche Llambi ergänzt in einer Emotionalität, wie man sie selten sieht: "Es ist schwer, Worte zu finden, die dem gerecht werden. Wenn man in den sozialen Medien liest, was da für eine Scheiße geschrieben wird.(…) Du hast es in dieser Show geschafft, dich von den Altlasten, die in 23 Jahren über dich geschrieben wurden, zu lösen."
"Sie ist jede Woche unser Magic Moment!"
Schließlich spricht der Juryboss auch dem Zuschauer aus dem Herzen. Anna meinte, sie hoffe, jemandem mit ihrem Tanz für zwei Minuten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Darauf Llambi: "Zehn Sekunden würden schon reichen, weil es so gut ist! Aber noch lieber würden wir dich zehn Minuten tanzen sehen!" Oder wie Moderator Hartwich anmerkt: "Sie ist jede Woche unser Magic Moment - einfach unglaublich!"
Man kann es nicht genau benennen, aber diese Staffel ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das mag vielleicht auch an Kandidaten wie Philipp Boy liegen. Erneut trumpft der Sportler mit einem "Bomben-Opening" auf. Boy vertanzt sein Schicksal, es bis zu den Olympischen Spielen geschafft zu haben und schließlich wegen einer Verletzung aus dem weltberühmten Turnier ausgeschieden zu sein.
Auch Timon Krause ist in dieser Woche einer der Stärksten. Der Mentalist macht auf psychische Erkrankungen aufmerksam und versinnbildlicht in seinem "Magic Moment" seinen Kampf und seinen Sieg gegen die Depression. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, so die Jury, sei sein Freestyle "ganz großes Kino" gewesen.
Das kann man wohl auch über den Tanz von Knossi sagen. Der Entertainer widmet seinen "Magic Moment" seiner Mutter. Das ist beileibe nicht das Problem! Aber wie er und seine Partnerin Isabel die Nummer transportieren, wirkt aufgesetzt und übertrieben. Er weint, sie weint, dann schluchzt er, dann schluchzt Isabel ebenfalls. Dann brechen ihnen auch noch die Stimmen weg und schließlich wird die Mutter auch noch auf die Tanzfläche geholt, wo sich der Sohnemann dafür bedankt, dass sie am Tag "fünf Waschmaschinen" wäscht. Isabel Edvardson beweint diesen vermeintlich so ergreifenden Moment so theatralisch, als habe ihr die Academy gerade mitgeteilt, für den Oscar nominiert worden zu sein.
"Vollkommen drüber" und "Sex im Stehen"
Nicht falsch verstehen: Knossi hat toll getanzt und ist, wie hier bereits oft geschrieben wurde, ein witziger Typ. Und ja, Let's Dance lebt von den schauspielerischen Momenten. Aber viele Zuschauer empfinden die gesamte Darbietung, wie man auf Twitter zuhauf lesen kann, "cringe" und "vollkommen drüber".
Schaut man sich aber einmal die Punktetabelle an, stellt man fest: Alle Paare sind in diesem Jahr sehr stark. Obschon Julia Beautx beispielsweise versehentlich auf ihrem langen Schleier ausrutscht, beweist sie auch in dieser Woche wieder, dass in ihr das Talent eines "Superstars" steckt. Das zeigt sich auch im Duell gegen Philipp Boy, wo sie auf "hohem Niveau" einen Streetdance präsentiert.
Kurz vor dem Viertelfinale müssen wir uns leider von Sharon Battiste verabschieden. Das ist insofern deprimierend, weil sie auch in der neunten Show wieder zu den Besten gehörte. In ihrem "Magic Moment" machte sie allen Frauen Mut, die Probleme mit kreisrundem Haarausfall haben und sagte: "Es sind nur Haare". Und im Tanzduell gegen Anna Ermakova war sie mit ihrer Konkurrentin gleichauf und sahnte glatte 30 Punkte für eine Bachata ab.
Der eine nennt den sehr leidenschaftlichen Tanz schlicht "Sex im Stehen", der andere lobt die fließenden Hüftbewegungen. Aber manchmal reicht es eben nicht, eine der Besten zu sein. Die Enttäuschung, so kurz vor dem Viertelfinale gehen zu müssen, steht Sharon ins Gesicht geschrieben. Liebe Sharon, du hast alles richtig gemacht! Danke für neun Wochen wunderbare Unterhaltung!
Quelle: ntv.de