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Der "Tatort" im Schnellcheck Bonnie, Clyde und die Hiebe

Ballauf (Klaus J. Behrendt, Mitte) und Schenk (Dietmar Bär, r.) befragen Tarek (Sahin Eryilmaz).

Ballauf (Klaus J. Behrendt, Mitte) und Schenk (Dietmar Bär, r.) befragen Tarek (Sahin Eryilmaz).

(Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin )

Ballauf und Schenk ermitteln in einem brutalen Messermord und lernen dabei ein neues Wort: Hybristophilie. Was sich dahinter verbirgt und ob sich das Einschalten lohnt, lesen Sie hier.

Was passiert?

Auf dem Weg zu ihrer Schicht wird eine Schwester auf dem Parkdeck ihres Krankenhauses brutal mit 14 Messerstichen ermordet. Als wäre das Ganze noch nicht verstörend genug, hat der Mörder seinem Opfer außerdem noch einen Gürtel um die Augen gelegt, Grund unbekannt. Für die Kölner Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) spricht vieles dafür, dass der frisch gebackene Ehemann der Ermordeten gleichzeitig auch der Täter ist: Der verurteilte Gewaltverbrecher Tarek Elvan (Sahin Eryilmaz) ist erst seit kurzem wieder auf freiem Fuß und macht auch bei den ersten Befragungen keinen guten Eindruck.

Die Mutter des kleinen Lenny ist hybristophil.

Die Mutter des kleinen Lenny ist hybristophil.

(Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin )

Ausgerechnet Ballaufs und Schenks sonst so träger Assistent Jütte (Roland Riebeling) erkennt, dass die Dinge komplizierter sind, als sie zunächst scheinen: Jütte erinnert sich an einen alten Fall aus Wuppertal, in dem ebenfalls ein Gürtel und die (vermeintliche) Frau eines Häftlings eine Rolle spielten - und der nie aufgeklärt werden konnte.

Worum geht es wirklich?

Hybristophilie heißt das nicht ganz so einfach auszusprechende Phänomen, bei dem sich Menschen zu Verbrechern sexuell hingezogen fühlen. In "Der Reiz des Bösen" sind das ausschließlich Frauen, und auch in der Realität sind die allermeisten Hybristophilen weiblich. Woran das liegt, ist noch nicht ausreichend geklärt, Erklärungsansätze für das Bonnie-und-Clyde-Syndrom genannte Phänomen gibt es dafür jede Menge: Einsamkeit, ein geringes Selbstbewusstsein oder ein ausgeprägtes Helfersyndrom sind nur einige davon.

Wegzapp-Moment?

Der rote Ferrari, mit dem Schenk "aus der Asservatengarage" vorfährt, hat jede Menge Fremdschämpotenzial - aus den unterschiedlichsten Gründen.

Wow-Faktor?

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Autor Arne Nolting und Regisseur Jan Martin Scharf arbeiten mit einer fast schon genialen Zeitstruktur, die am Ende einen Twist möglich macht, der im Grunde genommen keiner ist - und dadurch nur noch heftiger knallt.

Wie ist es?

8 von 10 Punkten. "Der Reiz des Bösen" strahlt eine morbide Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann.

Quelle: ntv.de

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