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"Der Turm" mit Janneke und Brix Der Frankfurter "Tatort" im Schnellcheck

Paul Brix muss angesichts der angeschlagenen Kollegin zunächst alleine ermitteln.

Paul Brix muss angesichts der angeschlagenen Kollegin zunächst alleine ermitteln.

(Foto: HR/Degeto/Bettina Müller)

In Mainhattan wachsen die Bürotürme in den Himmel, die Geheimnisse im Innern lassen sich jedoch kaum entschlüsseln. Eine Erfahrung, die nicht nur Janneke und Brix als Kommissare, sondern auch den Zuschauer ratlos macht.

Das Szenario

So sind sie, die geldgeilen Börsenhaie: Lassen sich von willfährigen IT-Rookies die Finanzsysteme zusammenstöpseln, häufen die Millionen an, feiern ihre wilden Sexpartys - und wer ihnen im Wege steht, den schmeißen sie mir nichts, dir nichts vom Balkon. Oder, wie im Falle von Anna Janneke (Margarita Broich), hauen dem Widersacher die Rübe ein. Für Paul Brix (Wolfram Koch) schließlich, der angesichts der angeschlagenen Kollegin zunächst allein ermitteln muss, erweist sich "Der Turm" als nicht zu stürmende Trutzburg. Der Fall um die junge Frau, die zu Füßen des Hochhauses tot aufgefunden wird, bleibt ein Brief mit sieben Siegeln. Die zunächst auskunftswilligen Computer-Freaks Jonathan (Rouven Israel) und Bijan (Rauand Taleb) sind keine echte Hilfe, auch die Anwältin (eiskalt: Katja Flint) des Bank-Unternehmens, in dessen Kreisen sich der Mörder der jungen Frau verbirgt, lässt sich nicht in die Karten schauen.

Die eigentliche Botschaft

Der titelgebende Turm

Der titelgebende Turm

(Foto: HR/Degeto/Bettina Müller)

Männer sind Schweine. Banker umso mehr. Hatte das undurchsichtige, hochspekulative Finanzwesen in Filmen wie Oliver Stones Klassiker "Wall Street" noch ein zumindest ahnsehnliches Gesicht wie das des Gordon Gecko, taucht die Szene hier nur noch als schemenhaftes Wesen, als gesichts- und konturenloser Organismus auf.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Vielleicht über das plötzliche, offene Ende? Die Hilflosigkeit des Kommissares, oder aber über die Frage, warum dieser Fall, trotz einiger hübscher dramaturgischer Einfälle, letztlich dann doch nicht liefert.

Der Plausibilitätsfaktor

Angemessen hoch. Die Tatsache, dass Teile des Bankwesens in einer Parallelwelt nach ihren eigenen Gesetzen handeln, ist nicht neu. Im Film wird das Ganze wunderbar durch die Szene veranschaulicht, in der Brix, als gesetzvertretender Staatsdiener, vor die Tür des Turms gesetzt wird, wie ein unliebsamer Gast, den man des Restaurants verweist.

Die Bewertung

6 von 10 Punkten. Andeutungen, Gesten, Verdachtsmomente, leider wenig Spannung. Kein völliger Börsencrash, aber auch alles andere als eine Hausse.

Quelle: ntv.de

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