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Mord im Kinderzimmer Der Münchner "Tatort" im Schnellcheck

Sind diesmal viel im Wald unterwegs: Leitmayer (Udo Wachtveitl, l.) und Batic (Miroslav Nemec).

Sind diesmal viel im Wald unterwegs: Leitmayer (Udo Wachtveitl, l.) und Batic (Miroslav Nemec).

(Foto: Hendrik Heiden/ BR)

Ein toter Junge wird, eingewickelt in eine Rettungsdecke, aus der Isar gefischt. Rätselhaft: Das Fahrrad des Jungen wird 20 Kilometer entfernt auf einem Sexparkplatz entdeckt. Hat der Ermordete etwas gesehen, das er nicht sehen durfte?

Das Szenario

Judith Kovacic (Laura Tonke) hat verschlafen. Als sie Sohn Emil (Ben Lehmann) wecken will, ist der nicht da: Ist Emil etwa schon früher zur Schule, wie Judiths Mann David (Lenn Kudrjawizki) vermutet? Schön wäre es, doch als kurze Zeit später zwei Wildwasser-Rafter einen toten Jungen in der Isar finden, ist klar, wo Emil abgeblieben ist. Die Frage ist nur: Warum wurde der Schüler ermordet, und von wem?

Wer einen Ehemann wie Judith hat, braucht keine Feinde mehr.

Wer einen Ehemann wie Judith hat, braucht keine Feinde mehr.

(Foto: Hendrik Heiden/ BR)

Merkwürdigerweise wird Emils Fahrrad rund 20 Kilometer entfernt in einem Waldstück nahe eines Sexparkplatzes gefunden, weshalb die Kommissare Leitmayer (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) zunächst auch davon ausgehen, dass der Junge Dinge gesehen hat, die er nicht hätte sehen dürfen. Doch je tiefer die Ermittler in den Miniaturkosmos der Kovacics und des befreundeten Ehepaares Schellenberger eindringen, desto klarer wird, dass Emils Tod hausgemacht ist - und mit dem Sohn der Schellenbergers irgendwas ganz und gar nicht stimmt.

Die eigentliche Botschaft

Die Natur, die in "Lass den Mond am Himmel stehn" besonders rau und wild daherkommt, birgt keine Gefahr - viel gefährlicher ist es zuhause in den akkurat hergerichteten gutbürgerlichen Wohnlandschaften, wo der Schein mehr zählt als das Sein.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Es wird wohl weniger eine einzelne Szene sein als das betrübliche Gesamtbild, das der gehobene Mittelstand hier präsentiert.

Der Plausibilitätsfaktor

Mehr zum Thema

Viel Geld, wenig Liebe: Das ist nun wirklich keine besonders seltene Kombination. Weniger plausibel sind der Mord und die Vertuschung an sich, wobei hier natürlich ganz klar eine andere Frage im Mittelpunkt steht: Was würde ich tun, wenn mein Kind ein Monster wäre?

Die Bewertung

8 von 10 Punkten. Die Geschwindigkeit, mit der in der ersten Hälfte des Films die Charaktere eingeführt werden, ist etwas arg betulich. Wer durchhält, wird im Anschluss aber mehr als belohnt.

Quelle: ntv.de

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