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Der "Tatort" im Schnellcheck Gorniak sagt "Goodbye"

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Karin Gorniak (Karin Hanczewski, li.) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, re.) haben den Durchblick. Oder?

Karin Gorniak (Karin Hanczewski, li.) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, re.) haben den Durchblick. Oder?

(Foto: © MDR/MadeFor/Steffen Junghans)

In Dresden stehen die Zeichen auf Abschied, Karin Gorniak ermittelt in ihrem letzten Fall und gerät emotional zwischen die Fronten einer Abi-Clique. "Herz aus Dunkelheit" erweist sich als packender Ausstand, erstklassig besetzt und spannend bis zum Schluss.

Was passiert?

Sind die Katzen aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Im Fall von Maya (Katharina Hirschberg) bedeutet das: Die Eltern sind auf Urlaubsreise, ihre Villa samt Pool wird zum Schauplatz einer großen Party. Einen handfesten Grund zum Feiern haben die jungen Leute, das Abi ist endlich geschafft. Alkohol fließt reichlich, andere Substanzen sind auch im Spiel, doch dann läuft die Sache aus dem Ruder. Marlin (Max Wolter) entdeckt den bewusstlosen Janusz (Louis Wagenbrenner) schwer verletzt in der Dusche und verständigt die Polizei. Kurz darauf fehlt von Janusz jede Spur. Sind es die Drogen, hat Marlin vielleicht nur halluziniert?

Dass die Polizei im Anmarsch ist, sorgt für Aufruhr unter den Anwesenden. Als Marlin die Flucht ergreift, läuft er in Panik auf die Straße und wird von einem Lkw erfasst.

Maya Wolff (Katharina Hirschberg), Leander (Amon Schicke), Inge (Victoria Friedrich), Luka (Casper von Bülow), Khaleb (Leander Lesotho) werden von den Kommissarinnen im Poolhaus überrascht.

Maya Wolff (Katharina Hirschberg), Leander (Amon Schicke), Inge (Victoria Friedrich), Luka (Casper von Bülow), Khaleb (Leander Lesotho) werden von den Kommissarinnen im Poolhaus überrascht.

(Foto: © MDR/MadeFor/Steffen Junghans)

Ein Toter, ein Vermisster - das ist die knifflige Ausgangslage für das Dresdner Team mit Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Schnabel (Martin Brambach), ihren Chef. Für Gorniak wird es doppelt schwer, denn ihr Lover ist der Vater eines der Mädchen.

Worum geht's wirklich?

"Herz der Dunkelheit" widmet sich der Dynamik innerhalb einer Gruppe von Jugendlichen. Enttäuschte Liebe, unbedachte Flirts, wer mit wem und warum, das alles vor dem Hintergrund, dass mit dem ersehnten Abi die Freiheit ruft, mit ihr jedoch auch der Ernst des Lebens dräut.

Wegzapp-Moment?

Nicht vorhanden. Selbst wenn "Herz der Dunkelheit" nicht so stark ausgefallen wäre, hätte man doch wissen wollen, wie Karin Gorniak mit ihrem 18. Fall den Dienst quittiert. Ein bittersüßes Goodbye ist es geworden, das durch diesen "Tatort", einen der besten der Dresden-Filiale, gleich noch etwas schwerer wird.

Wow-Faktor?

Romy Brahms (Charlotte Krause) und ihr Vater Paul (Hannes Wegener), Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel, (Martin Brambach). Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun?

Romy Brahms (Charlotte Krause) und ihr Vater Paul (Hannes Wegener), Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel, (Martin Brambach). Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun?

(Foto: © MDR/MadeFor/Steffen Junghans)

Ausgesprochen hoch, dabei gibt es doch reichlich Stolperfallen: Die oft konstruiert wirkende Verbindung von Dienst und Privatleben, das Verschwimmen der ermittlerischen Grenzen, ist so eine. Auch die Darstellung von jungen Erwachsenen ist regelmäßig eine dramaturgische Herausforderung, ihr Jargon, ihre Klamotten, die Dynamik innerhalb der Gruppe. Iris Baumüller, für das Casting dieses Dresdner "Tatorts" verantwortlich, hat ganze Arbeit geleistet. Es ist ein Genuss, dem Ensemble mit Jungschauspielerinnen und -schauspielern wie Katharina Hirschberg, Leander Lesotho, Filip Schnack, Loriot-Neffe Casper von Bülow und der fulminanten Charlotte Krause beim Spiel zuzuschauen. Nur eine Frage stellt sich: Tanzen "die jungen Leute" anno 2025 wirklich noch zu Underworlds "Born Slippy" aus dem Film "Trainspotting"? Ein schönes Wiederhören auf jeden Fall, ebenso wie der Eurythmics-Klassiker "Sweet Dreams".

Wie war's?

9 von 10 Punkten - gehen, wenn es am schönsten ist? Karin Gorniak gelingt das auf beeindruckende Weise.

Quelle: ntv.de

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