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"Haben Sie WWM jemals gesehen?" Jauch straft forschen Doktor rigoros ab

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Günther Jauch holt zu Weihnachten bei "Wer wird Millionär?" die Rute raus. "Haben Sie die Sendung je gesehen?", weist er einen Doktor zurecht, als der dem Publikum Anweisungen gibt. Beim glücklichen Scheidungspaar aber geht Jauch das Herz auf.

Am Zweiten Weihnachtsfeiertag wehte ein Hauch von "Tatsächlich ... Liebe" durchs Studio von "Wer wird Millionär?" Gleich sieben Kandidaten verwandelten das fast vierstündige "Weihnachts-Zockerspecial" von Günther Jauch in einen kleinen Episodenfilm zwischen Tannenbaum und Escort-Service. Als ein Herr seine Ex-Frau verliebt anstrahlte, wurde nicht nur Jauch ganz warm ums Herz. Zuvor aber musste er erst einmal einen wild gewordenen Doktor in die Schranken weisen. "Sie können nur die Joker nehmen, die wir haben. Sie können keinen Neuen kreieren" - so hat Jauch vielleicht noch nie einen Kandidaten bei WWM stoppen müssen.

Hatte kein Frageglück und brachte auch noch den Moderator gegen sich auf: Knut Are Beuck.

Hatte kein Frageglück und brachte auch noch den Moderator gegen sich auf: Knut Are Beuck.

(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)

Jauch hielt trotz Weihnachten mit der Häme nicht hinter dem Berg. "Er fragte mich, ob man auch auf null Euro herunterfallen kann", feixte der RTL-Moderator, als Kandidat Knut Are Beuck bereits bei der Frage für 1000 Euro einen Joker nehmen musste. Das war besonders ungünstig, da die vier Joker im Zocker-Special erst nach der 16.000-Euro-Runde freigeschaltet werden. Der promovierte Psychologe verwirkte mit dem frühen Zusatzjoker deshalb seine übrigen Hilfestellungen. Es sollte ihm nicht viel bringen. "Haben Sie die Sendung schon jemals gesehen?", fühlte sich Jauch genötigt zu fragen. "Ja, ein-, zweimal, aber nicht so oft", musste der 53-Jährige einräumen.

Jauch weist Kandidaten zurecht

Das war unübersehbar, als der Dozent und Schriftsteller plötzlich versuchte, das Publikum im Studio zu dirigieren. Das war von den Anweisungen allerdings ebenso verwirrt wie Jauch. Beuck wünschte sich beim Zusatzjoker, dass wirklich alle Anwesenden im Studio aufstanden. Damit fing er sich von Jauch die Verwarnung ein. Ein älterer Herr konnte dem Kandidaten dann bei der Erkenntnis helfen, dass es zwar keinen Beiarzt oder Beigärtner, sehr wohl aber einen Beikoch gibt. Angela Lansburys Krimiserie "Mord ist ihr Hobby" gab Beuck dann den Rest (der ahnungslose Kandidat tippte beim Titel auf "Mord mit Aussicht") und er ging mit nur 1000 Euro nach Hause. "Der Mann hat promoviert und jahrelang studiert und scheitert am Beikoch", wunderte sich Jauch anschließend.

Ein Doktortitel schien im weihnachtlichen Zocker-Special von "Wer wird Millionär?" eher zum Stein am Bein zu werden. Denn vor Beuck war bereits der promovierte Mediziner Daniel Bauer aus Berlin auf 1000 Euro herabgerauscht. Der Biotech-Unternehmensberater hatte bei der 16.000-Euro-Frage "Was kann bei männlichen Ziegen über einen Meter lang werden?" wild drauflos geraten. Der 29-Jährige tippte darauf, dass der Bart bei den Tieren derartige Ausmaße annehmen kann. Tatsächlich sind es aber laut der WWM-Fragenredaktion die Hörner. "Machen Sie sich mit dem Tausender einen richtig schönen Abend", verabschiedete Jauch den glücklosen Kandidaten.

Medizinstudent Paul Reza Nemati aus Hamburg gehörte mit 64.000 Euro als erster Kandidat des Abends noch zu den Glückspilzen im WWM-Special. Mit halb so viel Geld war Rita Wachholz aus Erftstadt glücklich. Sie arbeitet heute im Malerbetrieb ihres Mannes, den sie vor 13 Jahren im Internet kennengelernt hat. Den amourösen Bedürfnissen von Hotelgästen hatte sie in ihrem Job zuvor hingegen durchaus mal Steine in den Weg gelegt.

Escort-Service von Ford?

Die Kandidatin erzählte einem amüsierten Jauch, wie ein Kunde einst von ihr einen Escort-Service verlangt hatte. Die unschuldige Rezeptionistin verstand aber buchstäblich nur "Auto". Denn bei dem Schlagwort fiel ihr lediglich das Modell von Ford ein. Der erzürnte Gast musste seine weibliche Begleitung dann anderweitig organisieren. Wachholz selbst ist mit ihrem Gatten überglücklich. "Er ist sowieso mein Hauptgewinn", sagte sie und die Regie schwenkte zu ihrem Mann. Selten hat man bei WWM jemanden derart verliebt strahlen sehen.

Sie strahlte ganz zu Recht: Simone Schneider-Stenkewitz nahm 125.000 Euro mit nach Hause.

Sie strahlte ganz zu Recht: Simone Schneider-Stenkewitz nahm 125.000 Euro mit nach Hause.

"Ah, herrlich. Das sind die richtigen Weihnachtsgeschichten", konnte Jauch auch beim nächsten Paar schwärmen. Simone Schneider-Stenkewitz aus Barth bei Zingst hatte ihren Ex-Mann mitgebracht, mit dem sie seit nunmehr 30 Jahren glücklich verheiratet ist. "Es lief halt überhaupt nicht mehr. Wir haben uns viel gestritten, das ist für die Kinder auch nicht so lustig", berichtete die Lehrerin. Den Kindern zuliebe hätten sie und ihr Ex-Mann aber im selben Mietshaus in getrennten Wohnungen gelebt. Die Versöhnung ließ dann nicht lange auf sich warten. Schließlich wurde am selben Tag im August zum zweiten Mal Hochzeit gefeiert. Die drei Jahre Scheidungspause blendet das Paar bei seiner Jahrestag-Zeitrechnung aus: "Das lassen wir einfach weg. Wir sind wirklich sehr glücklich verheiratet."

Jauch schürt Hoffnung

Perfekt wurde das weihnachtliche Eheglück, als Schneider-Stenkewitz mit 125.000 Euro zur Gewinnerin des weihnachtlichen WWM-Abends wurde. Ein Student verhalf ihr als Zusatzjoker zur Erkenntnis, dass die Elbe und nicht etwa Rhein oder Donau in Deutschland durch gleich fünf Bundesländer-Dreiländerecke fließt.

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Die Hamburgerin Lisa-Marie Schnell hatte als dritte Kandidatin des Abends 16.000 Euro geholt. Ihr beichtete Jauch: "Ich habe ewig ans Christkind geglaubt." Claudia Schäfer aus Berlin beendete das Zocker-Special dann einigermaßen versöhnlich mit zumindest 32.000 Euro. Damit geht auch das Jahr 2022 ohne neuen RTL-Millionär zu Ende.

Die lange Pechsträhne will Jauch aber gleich in der ersten Januarwoche endlich beenden. Von Montag bis Freitag gibt es die super lange Drei-Millionen-Euro-Woche. "Es wird richtig gut, kann ich Ihnen versprechen", weckte Jauch Hoffnung auf einen neuen Höchstgewinn in der Geschichte der RTL-Quizshow. "Dann sehen wir uns, kommen Sie gut ins Neue Jahr", verabschiedete sich der Moderator von den Zuschauern.

Quelle: ntv.de

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