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Maffay bei "Sing meinen Song" Peter der Große

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Von diesem Abend werden die Kandidaten wahrscheinlich noch lange berichten.

Von diesem Abend werden die Kandidaten wahrscheinlich noch lange berichten.

(Foto: RTL Markus Hertrich)

Zu Ehren von Peter Maffay verzichtet Johannes Oerding auf "seinen" Abend. Zum Dank erzählt Deutschlands erfolgreichster Musiker dem Formatgastgeber und allen Anwesenden spannende Geschichten aus dem Leben einer echten Branchenlegende.

Während Johannes Oerding den Roller nimmt, fährt Peter Maffay stilecht mit der Harley vor. Die tiefe Freundschaft zwischen dem Format-Host und dem diesjährigen Ehrengast ist längst kein Geheimnis mehr. Und so verwundert es auch nicht, dass Johannes keine großen Ansagen im Gepäck hat, sondern den Abend sogleich mit einem ersten Cover-Ständchen eröffnet. Die Belegschaft sitzt noch nicht ganz auf der Couch, da trällert schon Maffays Klassiker "Über sieben Brücken musst du gehen" im oerdingschen Deutschpop-Gewand durch die Boxen.

"Sing meinen Song" in TV und Stream

"Sing meinen Song" ist immer dienstags um 20.15 Uhr bei Vox zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.

20 Nummer-eins-Alben und über 50 Millionen verkaufte Tonträger sprechen nicht nur eine deutliche Sprache. Die beeindruckenden Rekorde des Kleinsten unter den Größten sorgen auch dafür, dass die Musik an diesem ganz besonderen Abend ein wenig in den Hintergrund gerät. Sammy bringt es irgendwann ganz treffend auf den Punkt: "Man klebt förmlich an deinen Lippen. Ich bräuchte heute gar keine Musik. Mir reichen all deine Geschichten", gesteht der Broilers-Frontmann. Und in der Tat: Eine schlüpfrige Ballade ("Tiefer"), filigraner Jazz-Soul ("So bist du"), zarter Spektakel-Pop ("Nessaja"), stimmungsvoller Offbeat-Hip-Hop ("Schwarze Linien"), zartschmelzende Piano-trifft-Gitarre-Melancholie ("Wenn wir uns wiedersehen", "Ich fühl wie du") und dynamisch arrangierter Musical-Pop ("Wann immer") ernten natürlich verdienten Applaus. Aber so richtig spitz werden die Lauscher, wenn Deutschlands erfolgreichster Musikant seine Lebensgeschichte und seine Ansichten teilt.

Seit einem halben Jahrhundert im Musikgeschäft

Mit Gastgeber Johannes Oerding verbindet Peter Maffay eine tiefe Freundschaft.

Mit Gastgeber Johannes Oerding verbindet Peter Maffay eine tiefe Freundschaft.

(Foto: RTL Markus Hertrich)

"Eigentlich müsste es drei oder gleich fünf Maffay-Abende geben", erklärt Eva. Recht hat sie, denn auch die Verästelungen zwischen den anwesenden Kandidaten und der Legende in ihren Reihen sind erstaunlich. So stand Eva einst als 12-Jährige vor einer kleinen Dorfbühne und traute sich nicht, die Hauptrolle in einer "Tabaluga"-Aufführung zu spielen. "Dieser Moment war im Nachhinein so schlimm für mich, dass ich mir schwor, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Beim nächsten Mal gab ich mir einen Ruck und stieg in meine erste Band ein", so die Juli-Chefin. Für Tim Bendzkos Mutter, die das Schaffen von Peter Maffay "schon ewig vergöttert", stimmte die Deutschrock-Legende mal ein "Happy Birthday!" live auf der großen Bühne an. Sammy feierte früher gern und ausgelassen zu Maffays antiken Schlager-Glanztaten. Nimmt man die berührende Magie von "Tabaluga" mit dazu, hat jeder auf dem Sofa einen ganz persönlichen Bezug zu dem Mann, der nun schon seit 53 Jahren auf den Bühnen des Landes die Massen in seinen Bann zieht.

In diesem Jahr will er "ein letztes Mal" auf große Tour gehen. Seine kleine Tochter soll in Zukunft so viel Zeit wie möglich mit ihrem Vater verbringen. "Unsere kleine Familie liegt mir sehr am Herzen!", erklärt Peter. Die Zukunft und das Hier und Jetzt sind aufregend und spannend - aber natürlich nicht ansatzweise so faszinierend wie die Vergangenheit. Peters Erinnerungen reichen weit zurück. "Mit 14 habe ich die Musik für mich entdeckt", verrät er. Sein erster Produzent, Michael Kunze, machte ihn fit für die Schlagerwelt ("Du"). Als Rocker durfte er 1982 für insgesamt sechs Konzerte ins Vorprogramm seiner großen Helden, den Rolling Stones: "Wir wurden ausgebuht und mit vollen Colaflaschen beworfen. Aber wir haben es durchgezogen. Das war eine Lehrstunde für mich", sagt Peter.

"Dieser Abend hat mich vom Hocker gehauen!"

Die Themen auf der Couch überschlagen sich irgendwann. Die Zeit ist viel zu kurz für all die spannenden Storys. Peter erzählt, wie er die Schule schwänzte, wie sein Vater zum Fluchthelden wurde und wie die Geschichte von "Tabaluga" ihren Anfang nahm. Nicht nur auf dem Sofa, auch daheim vor dem Bildschirm bekommt man beim Lauschen das eine oder andere Mal Gänsehaut.

Zum Schluss überrascht Peter Maffay seinen "Freund" Johannes noch mit einer "Boss"-Version des von Oerding verfassten Tiefgang-Hits "Blinde Passagiere". Dann ist alles gesagt. Naja, nicht ganz. Der Ehrengast möchte eine Sache noch schnell loswerden: "Dieser Abend hat mich vom Hocker gehauen!", flüstert der 74-Jährige mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Uns auch, lieber Peter. Uns auch.

Quelle: ntv.de

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