Geisterspiele bei Jauch WWM ab April ohne Publikum
16.03.2020, 22:58 Uhr
WWM-Moderator Jauch: Ab April gibt es die Sendungen ohne Studiopublikum.
(Foto: TVNOW)
Dank Aufzeichnungen ist bei "Wer wird Millionär?" das Studio noch voll. Das ändert sich bald. Ab April müssen Günther Jauch und die Kandidaten ohne Publikum auskommen.
Das Coronavirus sorgt bei "Wer wird Millionär?" demnächst für Geisterspiele. Manche Zuschauer haben sich bei der Doppelfolge am Montag vielleicht gefragt, warum das Studio noch voll ist. Die Antwort ist einfach: Die Quizsendung mit Günther Jauch wird mit einigem Vorlauf aufgezeichnet. Die nächsten Wochen bietet "Wer wird Millionär?" in gewisser Weise einen Rückblick in einfachere Zeiten. Bis 30. März ist bei den Sendungen im Kölner Studio weiterhin ein Publikum dabei, wie ein RTL-Sprecher am Montagabend auf Anfrage mitteilte. Aber auch die Jagd nach der Million wird von der Covid-19-Realität eingeholt. "Die Ausstrahlungen im April sind dann erstmals ohne", teilte der Sprecher mit.
Was mit dem Publikums- und dem Zusatzjoker wird, ist bislang unklar. Auch, ob erst mal nur Kandidaten aus Köln teilnehmen können, muss sich herausstellen. Das neuartige Coronavirus war am Montag in der Sendung zwar bereits Thema. Aber da ging es noch lediglich um abgesagte Messen. "Momentan schwere Zeiten angesichts von Corona?", fragte Jauch seine Kandidatin Cornelia Dreyer. Die Messe- und Eventmanagerin musste das bejahen und berichtete von vielen abgesagten Aufträgen. "Ich bin gespannt wie es weitergeht", sagte Dreyer.
Manch eine Aussage aus der fernen Corona-Vergangenheit klang für heutige Ohren fast wie eine böse Vorahnung. "Ich kann ja frei reden, ich hab ja kein Publikum mehr", meinte Dreyer beim Sinnieren über die richtige Antwort, da sie den Publikumsjoker bereits gezogen hatte. Die Kandidatin aus Schimborn im Landkreis Aschaffenburg freute sich am Ende über 16.000 Euro. 64.000 Euro wurden es für ihren Vorgänger Manuel Rommeler. Der hätte aber sehr gut auf 500 Euro abstürzen können. Der siebenfache Patchwork-Vater hatte bei der Frage für 125.000 Euro zwar keine Ahnung. Er entschied sich dennoch fürs Zocken - und die falsche Antwort.
Der Hauswart sollte wissen, wie im Original die Heimat von Donald und Dagobert Duck heißt. Rommeler hatte nach dem 50:50-Joker noch die Wahl zwischen den Entenhausen-Vorbildern Duckburg und Duckadelphia. Auf den noch verbliebenen Telefonjoker wollte der 49-Jährige einfach verzichten und meinte nach einigem Überlegen plötzlich: "Dann nehme ich Antwort D, Duckadelphia." Normalerweise wäre zu diesem Zeitpunkt eine derart definitive Antwort eingeloggt worden. Die Regie gewährte dem Kandidaten aber eine Gnadenfrist. Jauch reagierte dann spontan derart entsetzt, dass Rommeler doch noch einen Telefonjoker anrief und dessen Rat folgte, lieber aufzuhören.
Jauch reagiert auf Covid-19
Mit den 64.000 Euro spendiert der Vater, dessen Lebensgefährtin vier Kinder in die Beziehung gebracht hat, seinen Hühnern einen neuen Stall. Der Alte wurde bei der Milbenbekämpfung leider abgefackelt. Eine neue, klimatisierte Luxusbehausung mit automatischer Hühnerklappe soll rund 4000 Euro kosten. Das macht 500 Euro pro Huhn, wie Jauch schnell überschlug: "Was die da an Eiern legen müssen ..." Rommelers Partnerin erweckte im Publikum ebenfalls irgendwie den Eindruck, als ob das Geld ihrer Ansicht nach besser angelegt werden könnte. Auf solche Momente muss "Wer wird Millionär?" ab April auch erst mal verzichten.
Zunächst geht es aber gewohnt und doch außerplanmäßig weiter. Wie schon in der vergangenen Woche folgt am Dienstag eine WWM-Sonderausgabe bis 23 Uhr. Die restlichen der zehn Auswahlkandidaten vom Montag erhalten dann eine neue Chance.
Quelle: ntv.de