Jugendliche vorm Bildschirm Computer schlägt Fernseher
04.12.2006, 11:50 UhrDer Computer ist nach einer Studie mittlerweile das wichtigste Medium für Jugendliche in Deutschland. Damit habe der Rechner erstmals dem Fernseher den Rang abgelaufen, heißt es in einer repräsentativen Studie.
In der JIM-Studie 2006 ("Jugend, Information, (Multi-)Media") wurden rund 1200 Teenager befragt. Die Jugendlichen gaben an, auf den PC am wenigsten verzichten zu können. D.h., müssten sich Jugendliche für ein Medium entscheiden, würden 26 Prozent den Computer und jeweils 19 Prozent Fernseher und Internet wählen. Dennoch sei der Fernseher bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren nach wie vor das meistgenutzte Medium.
"Generell kann man sagen, dass die Jugendlichen die Medien heute in ihrer ganzen Vielfalt nutzen", sagte Thomas Rathgeb vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), einem Projekt der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. Die JIM-Studie wurde zusammen mit der Medienforschung des Südwestrundfunks (SWR) erstellt.
Nach Computer und Fernsehen spielt das Internet laut Studie eine große Rolle: Mehr als zwei Drittel aller Teenager surfen mehrmals pro Woche im weltweiten Datennetz. Die Hälfte dieser Zeit entfällt auf Kommunikation mit E-Mails oder in so genannten Chatrooms. Mehr als ein Viertel der Teenager knüpfe dort regelmäßig Kontakte. Rund 23 Prozent der Jugendlichen suche im Internet gezielt nach Informationen, 17 Prozent machten Onlinespiele. Computerspiele seien in erster Linie ein Thema für Jungen, sagte Rathgeb.
"Wir haben festgestellt, dass ein großer Teil der Zeit vor dem Computer auch zum Arbeiten für die Schule oder den Beruf genutzt wird", erläuterte Rathgeb. 60 Prozent der Jugendlichen hätten laut Studie einen eigenen PC. Mit einem MP3-Player hören zudem rund 70 Prozent der jungen Leute mehrmals pro Woche Musik. Vor allem für junge Mädchen nehme Musik einen zentralen Stellenwert bei der Mediennutzung ein.
Quelle: ntv.de