Staub und Wollmäuse Computern droht der Hitzetod
26.06.2006, 09:20 UhrHeiße Sommertage sorgen nicht nur am Schreibtisch für Schweißausbrüche. Auch Computer leiden unter den hohen Temperaturen. Im schlimmsten Fall drohen Abstürze oder sogar der Hitzetod des Rechners.
Steht der Desktoprechner in einer staubigen Ecke oder gar auf Teppichboden, geraten schnell Staub und Fusseln ins Gehäuse. Wird zudem geraucht, setzt sich auf den Oberflächen oft ein klebriger Film ab. Das macht vor allem den Lüftern zu schaffen. "Gerade leise Prozessorkühler haben oft sehr feine Lamellen, die sich schnell zusetzen", erklärt Christof Windeck, Redakteur der Fachzeitschrift "c't". Abhilfe können Staubfilter an den Einsaugöffnungen schaffen. Sie müssen allerdings regelmäßig gewechselt werden.
Zu viel Staub könne Lüfter trockenlaufen lassen, warnt Heiko Loy vom Computerversandhandel Pearl im baden-württembergischen Buggingen. "Der Staub wird dabei in das Kugellager der Lüfter gezogen. Über kurz oder lang dreht sich der Lüfter immer langsamer." Die Folge: Der Prozessor wird zu heiß, unter Umständen stürzt das System ab. Windeck rät, die Temperatur des Prozessors und den Lüfter mit Hilfe spezieller Überwachungsprogramme zu kontrollieren. Fehlen sie, sind die Sinne des Anwenders die besten Sensoren: Werden die Lüfter im Laufe der Zeit lauter oder das System instabil, lohnt ein Blick unter die Haube vor allem an heißen Tagen im Sommer.
Nach dem Motto "Never clean an running system" ("Reinige nie ein funktionierendes System") sollte allerdings selten und dann sehr vorsichtig am geöffneten Rechner gesäubert werden. "Ich kann nicht pauschal empfehlen, den Rechner regelmäßig aufzuschrauben", sagt Jaroslav Smycek, Computerexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. Gefahr geht vor allem vom Netzteil aus. Vor dem öffnen sollte immer der Netzstecker gezogen werden. Auch besteht laut Smycek die Möglichkeit, durch zu grobes Hantieren Bauteile zu beschädigen. Leicht lösen sich im Luftstrom eines Staubsaugers Kabel und Steckverbindungen.
Wird im PC-Gehäuse mit einem Staubsauger gearbeitet, empfehlen sich spezielle Aufsatzdüsen und Bürsten - oder alternativ Druckluft aus Dosen. Damit wird der Schmutz dann nicht eingesaugt, sondern weggepustet.
Quelle: ntv.de