Laptopkauf als Spende Einer zum Preis von zwei
24.09.2007, 15:41 UhrJedes Kind in der Dritten Welt soll einen Computer haben, so der Plan. Der hierfür entworfene Billig-Laptop des Massachusetts-Technologieinstituts soll nun auch in den USA in den Handel kommen. Allerdings werden dort zum Preis von 399 Dollar immer gleich zwei Geräte angeboten - das Zweite geht an ein Kind in einem Entwicklungsland.
Außerdem werde über Großbestellungen von US-Schulen verhandelt, sagte Walter Bender von der Stiftung "One Laptop Per Child" dem "Wall Street Journal". Mit dem Verkauf des Notebooks in den USA soll die Finanzierung verbessert und die Bekanntheit des Projekts erhöht werden, so Bender. Ein Teil der Summe könne als Spende von der Steuer abgesetzt werden.
Produktion angekurbelt
Nicholas Negroponte vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) hatte 2005 das Notebook-Projekt gestartet. Das einfache Gerät mit dem dicken Griff am Gehäuse und Solarbatterien sollte ursprünglich Regierungen in der Dritten Welt zum Preis von je 100 Dollar angeboten werden.
Zusatzkosten machen es jedoch schwer, das Preisziel zu erreichen. Unter anderem wurde auf die charakteristische Kurbel zur Stromgewinnung verzichtet, die den Notebook-Prototyp ursprünglich bekannt gemacht hatte. Der "Financial Times" sagte Bender, die Produktionskosten lägen derzeit bei 185 Dollar pro Gerät.
Testreihe und Konkurrenz
Derzeit ist eine Testreihe von 7000 Notebooks in Schulen in Kambodscha, Ruanda oder Brasilien bereits im Einsatz. Im Oktober soll die Produktion der ersten Serie mit 40.000 Laptops starten. Die so genannten "XO" sollen von November an ausgeliefert werden.
Teile der Computerindustrie hatten das Projekt kritisiert, weil die billigen Notebooks den Wettbewerb verzerren könnten. Einige Computerunternehmen setzen auf eigene Billigmodelle zu etwas höheren Preisen für die Dritte Welt. So will der taiwanesische Hersteller Asustek bis Jahresende ein Notebook für 199 Dollar auf den Markt bringen.
Quelle: ntv.de