Technik

Supercomputer-Ranking Europa holt auf

Der zweitschnellste Computer der Welt steht in Deutschland. Die Anlage JUGENE des Forschungszentrums Jülich belegt in der Weltrangliste der schnellsten Supercomputer den zweiten Platz. Mit 167 Billionen Rechenschritten pro Sekunde (Teraflops) ist JUGENE nicht nur der schnellste Computer Europas, sondern auch der schnellste zivil genutzte Rechner der Welt. Die Anlage, die etwa 20.000 mal schneller ist als ein durchschnittlicher PC, wird erst im Februar 2008 in Betrieb genommen.

Noch mehr Leistung bietet nur die Anlage BlueGene/L des US-Kernforschungszentrums Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien. Der Rechner der US-Regierung belegt mit 478 Billionen Rechenschritten pro Sekunde fast uneinholbar den Spitzenplatz auf der in Reno (US-Staat Nevada) vorgestellten "Top 500"-Liste. Diese wird seit 1993 zweimal im Jahr veröffentlicht.

Der Spitzenreiter BlueGene/L, der zum siebten Mal in Folge die "Top 500"-Liste anführt, dient unter anderem der Simulation von Atomkernreaktionen. Ebenfalls erstmals in der Geschichte der Liste kommt ein Computer aus Indien unter die Top Ten: Die Supercomputer-Firma Computational Research Laboratories in Pune belegt mit fast 118 Billionen Rechenschritten pro Sekunde Platz 4. Der in Barcelona in einer alten Kirche installierte MareNostrum rangiert auf der aktuellen Weltrangliste mit 63,8 Teraflops auf Platz 13. Der zweitschnellste deutsche Computer, ein SGI-System im Leibniz-Rechenzentrum München, liegt mit 56,5 Teraflops im internationalen Vergleich auf Platz 15.

Der Wettbewerb zwischen Europa, den USA und Japan beim Bau von Supercomputer-Anlagen hat sich in den vergangenen Jahren weiter angeheizt. Sowohl bei Firmen wie etwa Pharma-Unternehmen, als auch bei wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen wächst der Bedarf an Höchstleistungsrechnern rasant. Derzeit übertreffe der Bedarf die verfügbaren Ressourcen in Europa um den Faktor drei, sagte Victor Alesandrini, Direktor des europäischen Supercomputer-Konsortiums DEISA.

Noch immer sind die USA nach Angaben der Herausgeber der "Top 500" mit 284 der gelisteten 500 Systeme in klarer Führung bei der Nutzung von Supercomputern. Europa holt allerdings weiter auf. Mit insgesamt 149 Systemen (zuvor 127) ist Europas Nutzungsanteil erneut deutlich größer als etwa der aus Asien, die mit 59 Systemen vertreten sind, 14 weniger als in der Liste vom vergangenen Juni.

Quelle: ntv.de

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