Technik

Erst Ansprüche klären PC aufrüsten oder neu kaufen?

Wenn der heimische PC immer langsamer wird und die Festplatte an ihre Grenzen stößt, kommt schnell der Gedanke auf: Ein neues, zeitgemäßes Gerät soll her! Doch muss das wirklich sein? Manchmal hilft es, die alte Kiste aufzurüsten, statt Geld in eine neue zu stecken.

Einen Rechner, der schon drei oder mehr Jahre auf dem Buckel hat, bekommt man mit vernünftigem Aufwand allerdings nicht auf den Stand eines aktuellen PC. Wer im kommenden Jahr auf das ressourcenhungrige Betriebssystem Windows Vista umsteigen möchte, braucht in der Regel einen neuen Computer mit einem Zwei-Kern-Prozessor, mindestens einem Gigabyte Arbeitsspeicher, großer Festplatte und einer flotten Grafikkarte. Kostenpunkt: um die 1.000 Euro.

Wenn es "nur" darum geht, einen XP-Rechner flotter zu machen, kann die Investition in einzelne Komponenten dagegen lohnen. Am meisten bringt es, den Arbeitsspeicher aufzurüsten. "Was sich auch lohnt, ist eine Erweiterung der Festplatte", sagt Benjamin Benz von der Zeitschrift "ct" in Hannover. Geeignet seien externe Platten, denn dafür muss der Anwender den Rechner nicht aufschrauben. Wer an seinem PC selbst herum bastelt, läuft Gefahr, die Garantie teilweise oder ganz zu verlieren - soweit der Anspruch nicht längst abgelaufen ist.

"Never change a running system!" dieses Motto vertritt Peter Knaak von der Stiftung Warentest in Berlin. "Aufrüsten ist immer so eine Sache." Wer erst einmal mit dem Austausch von einzelnen Komponenten begonnen habe, löse meist eine Kettenreaktion aus. Erst werde der Prozessor ausgetauscht, mit einem Mal ist es die Hauptplatine fällig. "Und das zieht Kosten nach sich", so Knaak. Wer den PC ursprünglich nur gekauft hat, um Briefe schreiben zu können und nun seine Leidenschaft für Computerspiele oder die Videobearbeitung entdeckt hat, dem rät der Experte zum Kauf eines neuen Rechners. "Da kommt man dann im Endeffekt billiger weg, als wenn man alles extra hinzukauft."

Neben einer neuen Festplatte für den Rechner kann eine Erweiterung des Arbeitsspeichers eine Art Frischzellen-Kur für ein älteres Gerät sein. "Mehr Arbeitsspeicher reinzustecken, kann manchmal noch einiges bewirken", sagt Peter Knaak. Welchen Speichertyp die Hauptplatine unterstützt und ob man überhaupt zu einem anderen Speichertypen aufrüsten kann, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Auch der Prozessor, der die zentrale Recheneinheit des Computers darstellt, kann ausgetauscht werden. Aber auch hier gilt, sich darüber zu informieren, welcher Prozessor von welchem Hersteller passt. "Denn nicht jeder Prozessor ist automatisch für jedes Mainboard geeignet", sagt Claus Mentrup von der Service-Hotline von Fujitsu Siemens Computers. Es stellt sich also die Frage, ob es zum jeweiligen Rechner noch einen leistungsfähigeren Prozessor gibt.

Ständig aufrüsten müssen Computerfreaks, die vor allem an Spielen interessiert sind: "Die brauchen immer ein aktuelles System", sagt Mentrup. Wer da einen zu alten Prozessor hat, dem werde jede High-Grafikkarte ausgebremst, fügt Benz hinzu.

Grundsätzlich gilt, wer für seinen Rechner mehr Leistung will, der muss auch etwas investieren. Wird aufgerüstet, dann seien zwischen 300 und 400 Euro für die zusätzlichen Komponenten vertretbar, schätzt Mentrup. Wer noch mehr für zusätzliche Ausstattung ausgeben wolle, kann auch gleich ein neues Gerät kaufen.

Quelle: ntv.de

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