Petaflop-Marke geknackt Schnellster Computer der Welt
18.06.2008, 10:18 UhrDer schnellste Computer der Welt steht erneut in den USA: Mit einer Leistung von mehr als einer Billiarde Rechenschritten pro Sekunde hat sich die Anlage namens Roadrunner auf Anhieb an die Spitze der Weltrangliste der Supercomputer katapultiert. Der Rechner der US-Regierung führt mit weitem Abstand die jüngste Ausgabe der "Top 500"-Liste an, die auf einer Supercomputer-Konferenz in Dresden veröffentlicht wurde. Der schnellste europäische Rechner bleibt die Anlage JUGENE am Forschungszentrum Jülich. Mit ihrer Leistung von 180 Billionen Rechenschritten pro Sekunde rutschte sie allerdings vom zweiten auf den sechsten Platz ab.
Die Leistung der Supercomputer wird in Operationen pro Sekunde, den Flops, gemessen. Ein moderner PC schafft etwa acht Milliarden Flops (Gigaflops). Der Roadrunner hatte kürzlich als weltweit erster Computer die sogenannte Petaflop-Marke von einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde geknackt. Er soll künftig unter anderem für die Forschung an US-Atomwaffen rechnen.
Jülicher Jugene auf Platz sechs
Europas schnellster Computer steht in Jülich. Das geht aus der jüngsten Top-500-Liste der schnellsten Superrechner hervor, wie das Forschungszentrum Jülich mitteilte. Der Jülicher Rechner Jugene belegt danach mit gemessenen 180 Billionen Rechenoperationen in der Sekunde weltweit den sechsten Platz unter den Supercomputern und musste sich nur fünf Computern aus den USA geschlagen geben.
Doch planen die Jülicher Forscher bereits neue Supercomputer, um sich dauerhaft in der Spitzengruppe zu etablieren. Unter dem Namen Juropa soll bis Anfang 2009 ein sogenannter Clustercomputer für datenintensive Anwendungen in Betrieb genommen werden. Mit dem Zusammenschalten von etwa 16.000 Prozessoren soll eine Leistung über 200 Billionen Rechenoperationen pro Sekundeerzielt werden. Mittelfristig soll Jugene einen Nachfolger bekommen, der die Leistungsgrenze von einem einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde überwindet.
"Jugene und seine Nachfolger sollen auch in Zukunft vorne mitspielen", sagt Thomas Lippert, Leiter des Jülicher Supercomputer Centres. Rund 200 Forschergruppen aus ganz Europa nutzen die Jülicher Supercomputer als Werkzeuge, um in ihrer Forschung zu neuartigen Erkenntnissen zu kommen. Die Forschungsthemen reichen von der Galaxienformung über die Proteinfaltung bis hin zu verbesserten Werkstoffen.
Quelle: ntv.de