Mit zwei Jahren Verspätung Vista wird ausgeliefert
01.12.2006, 11:11 UhrMicrosoft bringt zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder ein neues Betriebssystem für Computer auf den Markt. Es steht zunächst den Unternehmenskunden zur Verfügung. Anfang kommenden Jahres soll Windows Vista aber auch auf den Computern der Verbraucher zu finden sein. Für Ende Januar ist der Deutschland-Start geplant.
Zudem hat der Konzern die neuen Versionen von "Office 2007" und "Exchange Server 2007" vorgestellt. "Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für die Geschäfts-EDV in einem Jahr der beispiellosen Innovationen von Microsoft", sagte Microsoft-CEO Steve Ballmer. Er erklärte weiter, Microsoft rechne damit, dass mehr als 200 Millionen Menschen mindestens eins der neuen Produkte bis Ende 2007 nutzen werden. Geschätzte 800 Mio oder 90Prozent der PCs laufen weltweit mit der Windows-Software. Windows und Office sind bei dem Konzern für rund 90 Prozent des Gewinns verantwortlich. Nach Einschätzung von Beobachtern sind die neuen Produkte nicht nur für den Gewinn von Microsoft bedeutend, sondern auch für die weltweite PC-Industrie.
Am Donnerstag hatte Microsoft das Produkt bei Unternehmen in Indien eingeführt. In einem Event vor der Rede von Ballmer stellten einige Konzerne ihre Produkte vor, die nun mit Vista arbeiten. Nach Aussage von Beobachtern hat sich die Grafik signifikant verbessert, und es sei einfacher, die Sicherheits-Features zu implementieren. Microsoft soll geschätzte 7 Mrd USD im Zeitraum von fünf Jahren in die Entwicklung von Windows-Vista investiert haben.
Trotz der von Microsoft angepriesenen Verbesserung sowie einer überarbeiteten und nun dynamischeren grafischen Benutzeroberfläche erwarten Marktbeobachter wie Gartner Dataquest, dass sich Vista nur allmählich verbreiten wird. Dies gilt gerade auch für größere Unternehmen, in denen eine Umstellung der Rechner oft auch mit hohen Kosten verbunden ist, da viele Anwendungen erst auf dem neuen Betriebssystem getestet werden müssen. Marktforschungsunternehmen rechnen damit, dass im ersten Jahr nach der Einführung rund 100 Mio PCs weltweit mit Vista arbeiten werden.
Die Kosten für Vista sollen auf dem Niveau der entsprechenden Version von Windows XP liegen. Vista gibt es in fünf Versionen, drei für private Verbraucher und zwei für Geschäftskunden. Die für Normalbürger interessanteste Variante Vista Home Premium ist - obwohl noch nicht lieferbar - bei einigen Händlern bereits für bei 119 Euro gelistet.
Quelle: ntv.de