Politik

Wahl noch im September SPD nominiert Sigrid Emmenegger für das Bundesverfassungsgericht

Emmenegger war zuvor unter anderem am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz tätig.

Emmenegger war zuvor unter anderem am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz tätig.

(Foto: Justizministerium Rheinland-Pfalz)

Nach der gescheiterten Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf schlägt die SPD eine neue Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht vor. Die bisherige Richterin am Bundesverwaltungsgericht Sigrid Emmenegger soll den Posten übernehmen - und bereits zeitnah gewählt werden.

Die SPD hat nach dem Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf die Verwaltungsrichterin Sigrid Emmenegger als neue Kandidatin für die Wahl als Richterin am Bundesverfassungsgericht benannt. Das geht aus einem Brief der parlamentarischen Geschäftsführer von Union und SPD an die Fraktionen hervor, der RTL und ntv vorliegt.

Emmenegger ist seit 2021 Richterin am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Sie ist 48 Jahre alt, war bereits von 2009 bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und später Richterin am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz.

"Die Fraktionsführungen haben jeweils in persönlichen Gesprächen ein sehr positives Bild von Frau Dr. Emmenegger gewinnen können und sind von ihrer persönlichen und fachlichen Geeignetheit für das Amt überzeugt. Das dürfte darauf hindeuten, dass die Union die SPD-Kandidatin dieses Mal mitträgt. Die eigentliche SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf hatte Anfang August wegen Widerstands in Reihen der CDU/CSU auf eine Kandidatur verzichtet.

Wahl soll Ende September stattfinden

Die Personalie Emmenegger soll demnach am 26. September im Plenum zur Wahl gestellt werden. Sie soll die Nachfolge der ausscheidenden Richterin Doris König im Zweiten Senat des Karlsruher Gerichts antreten.

Die Wahl der Potsdamer Juraprofessorin Brosius-Gersdorf und zweier weiterer Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht war im Juli im Bundestag kurzfristig abgesetzt worden, weil der Widerstand in der Unionsfraktion gegen Brosius-Gersdorf zu groß geworden war. Die Fraktionsspitze konnte die dem Koalitionspartner SPD zugesagte Unterstützung nicht garantieren. Teile der Unionsfraktion lehnten die SPD-Kandidatin unter anderem wegen deren Haltung zu Abtreibungen ab.

Die beiden anderen Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sind der von der Union aufgestellte Bundesarbeitsrichter Günter Spinner und die von der SPD nominierte Staatsrechtlerin Ann-Katrin Kaufhold. Im Bundestag ist für die Wahl eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

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