Panorama

Tusch für ein Auslaufmodell 130 Jahre Glühlampe

Ihre Tage sind gezählt. Aber ein Ständchen zu ihrem 130. Geburtstag hat die Glühlampe dennoch verdient: Mit ihr ging 1879 das Zeitalter der Fackeln und Gaslampen zu Ende.

Weil ein Großteil des verbrauchten Stroms in Wärme umgesetzt wird, steht die in effiziente Glühbirne kurz vor dem Aus.

Weil ein Großteil des verbrauchten Stroms in Wärme umgesetzt wird, steht die in effiziente Glühbirne kurz vor dem Aus.

(Foto: ZB)

Am 19. Oktober jährt sich der geglückte Versuch des Erfinders Thomas Alva Edison (1847-1931), einen Glühfaden über Tage am Brennen zu halten. Das Datum gilt als Geburtsstunde der Glühlampe. Nur drei Monate später, am 27. Januar 1880, hatte der damals 32-jährige Amerikaner das Patent für seine Lampe erworben und begann mit der Massenproduktion.

Die Suche nach einer elektrischen Lichtquelle hatte lange zuvor begonnen. Erste Experimente sind von 1802 bekannt. Doch keine jener Glühlampen leuchtete länger als ein paar Stunden. Edison gelang der Durchbruch mit einem gehärteten Baumwollfaden, der von Platindrähten in einer Glühbirne mit elektrischem Strom versorgt wurde. Zu seinem Erfolg führten weitere zwei Schritte: Edison saugte mit einer Vakuumpumpe alle Luft aus dem Glaskolben und verschloss diesen dann dicht am Sockel.

Christie Street schreibt Geschichte

In der Silvesternacht 1879 stellte er seine neue Erfindung der Öffentlichkeit vor. In der Straße, die sich Edison für sein Labor mit Werkstatt ausgesucht hatte, erleuchteten pünktlich um Mitternacht elektrische Straßenlampen. Die Straße, die Christie Street in dem kleinen Ort Menlo Park 50 Kilometer von Manhattan entfernt, ging als erste Straße der Welt mit elektrischer Straßenbeleuchtung in die Bücher ein. Derweil nahm der Ort den Namen des genialen Erfinders an und errichtete ihm zu Ehren einen Turm mit einer riesigen, weithin sichtbaren Glühlampe an der Spitze.

Thomas Alva Edison, mit der von ihm erfundenen Weißglühbirne, der "Edison Lampe" (Archivbild von 1883).

Thomas Alva Edison, mit der von ihm erfundenen Weißglühbirne, der "Edison Lampe" (Archivbild von 1883).

(Foto: dpa)

Edisons Labor im damaligen Menlo Park (US-Bundesstaat New Jersey) gilt als erstes organisiertes Forschungslabor der Welt. Das Geld für die Einrichtung hatte er vom Verkauf seines ersten Telefonsystems. In Menlo Park entwickelte Edison auch den ersten Phonograph. Das Gerät, der Vorgänger des Grammophons, machte den Ort offiziell zur "Wiege der Klangaufzeichnung" (Birthplace of Recorded Sound). Nach der Glühlampe brachte Edison Amerikas erste elektrische Eisenbahn heraus, heißt es in den Annalen der Stadt.

Mehr als 400 Erfindungen, die aus Edisons Experimenten in Menlo Park hervorgingen, sind patentiert. Nach dem Tod seiner Frau Mary Stilwell 1884 im Alter von 29 Jahren brach er alle Zelte dort ab und zog weiter nördlich nach West Orange (New Jersey), wo er im Oktober 1931 nach weiteren 47 Jahren Forschung starb. Edison wurde 84 Jahre alt. Obwohl er nur drei Monate seines Lebens eine Schule besucht hatte, trugen zum Schluss 1093 US-Patente seinen Namen.

EU-Aus für Glühlampe

Seine Glühlampe stellte sich erst viel später als ineffektiv heraus. Den Großteil des verbrauchten Stroms setzt es in Wärme um und nicht in Licht. Darum hat die EU dieser Lichtquelle jetzt das Aus erklärt und will die vertraute Glühlampe in den kommenden zwei Jahren ganz abschaffen.

Quelle: ntv.de, Gisela Ostwald, dpa

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