Panorama

Pack die Badehose ein 27 Grad zur Wochenmitte

(Foto: dpa)

Der Sommer war nur so mittelmäßig. Jetzt immerhin kommt der Spätsommer und wartet mit Sonne und Wärme auf. Jedenfalls bis zum Wochenende, verspricht n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv.de: Björn, der Start in die neue Woche brachte hier in Berlin schon viel Sonne und angenehme Temperaturen. Geht das so weiter?

Björn Alexander: Zuerst einmal auf jeden Fall. Denn jetzt breitet sich bei uns der Spätsommer aus. Grund ist Hoch "Helmuth" über Skandinavien. Das dehnt sich von Nordosten her zu uns aus. Außerdem gelangt recht warme Luft von Südosten her zu uns. Damit steigen die Temperaturen landesweit an und - mal abgesehen von örtlichen Schauern oder Gewittern ist es vielfach sonnig. Zumindest wenn sich die Dunst- und Nebelfelder der Nächte aufgelöst haben. Nach wie vor gilt aber: für die frühmorgendliche Fahrt zur Arbeit kann man schon mal etwas mehr Zeit einplanen. Denn in den Nebelregionen sind weiterhin Sichtweiten unter 100 Metern möglich.

Wie lange wird der Altweibersommer bleiben?

Bei den Temperaturen lässt sich feststellen, dass es bis mindestens bis zum kommenden Wochenende warm bleiben wird. Vielleicht sogar bis in die nächste Woche hinein. Beim Wetter müssen wir dagegen ab Freitag sehr wahrscheinlich schon mal Abstriche hinnehmen. Allerdings zeigen die Wettermodelle beim Blick auf das nächste Wochenende durchaus größere Unterschiede. Eher sicher erscheint aus heutiger Sicht, dass es im Norden unseres Landes trocken und überwiegend schön bleibt. Im übrigen Land wird es am Wochenende wechselhafter - freundliche Phasen, die vor allem in der zweiten Tageshälfte auch von Schauern oder Gewittern unterbrochen werden können. Das liegt daran, dass das Atlantiktief in der zweiten Wochenhälfte langsam näher kommt und die Strömung dann schwülere Luft vom Mittelmeer her zu uns führt.

Was passiert zuvor?

Am Dienstag geht es teils sonnig, teils aber auch neblig in den Tag. Bereits im Laufe des Vormittags wird es dann aber verbreitet immer schöner. Einzig in der Südhälfte wird es die Sonne stellenweise schon mal schwerer haben, sich gegen den Nebel oder Hochnebel durchzusetzen. Unterdessen wachsen in Teilen von NRW bis in die Mittelgebirge hinein sowie über dem Schwarzwald und den Alpen mächtigere Quellwolken gen Himmel. Diese können nachmittags auch örtliche Gewittergüsse bringen. Auch intensivere Regengüsse wären punktuell denkbar. Denn aufgrund der schwachen Winde werden die Schauer nur langsam ziehen. Die Temperaturen steigen weiter an. Häufig werden spätsommerlich angenehme 21 bis 25 Grad erreicht. Am Rhein und seinen Nebenflüssen vielleicht auch etwas darüber.

Ist das jetzt eigentlich wirklich noch Spätsommer oder nennt man den jetzt "Indian Summer"?

Björn Alexander.

Björn Alexander.

(Foto: n-tv)

Ich würde sagen, dass Spätsommer es am besten beschreibt - schließlich war es im eigentlichen Sommer in diesem Jahr mancherorts nicht so sommerlich wie jetzt. Und immerhin stehen ab der Wochenmitte Höchstwerte von 21 bis 27 Grad an. Lediglich die kürzere Tageslänge erinnert uns doch daran, dass der Herbst auch kalendarisch jetzt naht. Insofern und wegen der teilweise tollen Morgenstimmung, die uns bei dieser ruhigen Wetterlage gerne mal mit Tau übersäte Spinnweben bringt, wäre auch der zuvor genannte Altweibersommer eine durchaus passende Beschreibung. Für den Indian Summer fehlt mir ehrlich gesagt noch ein bisschen mehr Blattverfärbung. Die bringt uns dann ein hoffentlich goldener Oktober.

Das wäre doch schön.

Und schön ist jetzt auch das Stichwort für den Mittwoch. Nachdem sich die Nebelfelder aufgelöst haben, verwöhnt uns der Tag mit viel Sonne. Oft können wir uns auch 8 bis 12 Sonnenstunden bei 21 bis 27 Grad freuen. Ähnliche Temperaturen bringt uns auch der Donnerstag. Dabei bleibt es tagsüber vielerorts unverändert schön. Lediglich von der Eifel bis herunter an den Oberrhein steigt mit etwas mehr Schwüle am Nachmittag die Wahrscheinlichkeit für Schauer mit Blitz und Donner. Auch kräftigere Regengüsse wären dabei nicht auszuschließen.

Was bringt uns der Freitag?

Schon mal erste größere Unsicherheiten bei Wettermodellen. In Richtung Norden und Nordosten wird nach jetzigem Stand die Sonne nach wie vor dominieren. In der Mitte und im Süden dürfte hingegen das Schauer- und Gewitterrisiko weiter ansteigen. Für genaue Prognosen ist es aber noch viel zu früh. Zumal es sehr wahrscheinlich auch viele Regionen geben dürfte, in denen es trocken bleibt. Wenig Änderungen gibt es derweil beim Temperaturniveau bei 20 bis 27 Grad.

Und am Wochenende?

Am Wochenende werden es dann oft 19 bis 25 Grad - mit den bereits beschriebenen Ungenauigkeiten beim Wetter. Aber auch wenn es dann schon mal mehr Abzüge bei den Schönheitsnoten gibt, so sollten wir das freundliche Wetter noch nicht ganz abschreiben - vor allem auch deswegen, weil sich in der nächsten Woche die Hochs im Norden durchaus wieder aufs Neue verstärken könnten. Selbst wenn wir uns in den letzten Jahren oft nicht mehr auf den Sommer verlassen konnten, so war doch der Spätsommer bis hin zum goldenen Oktober häufig eine recht gute Sache. Und die Chance besteht, dass das auch in diesem Jahr wieder so wird.

Das wollen wir mal hoffen. Vielen Dank.

Sehr gerne.

Quelle: ntv.de

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