Kumpel wochenlang verschüttet 31 der "33" verklagen Chile
16.07.2011, 12:22 Uhr
Unter großer öffentlicher Anteilnahme konnten alle 33 Verschütteten gerettet werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sie waren nach dem Einsturz eines Stollens 69 unter Tage eingeschlossen. Nun verklagen 31 der 33 im Herbst 2010 verschütteten Kumpel die chilenische Regierung. Ihr Ansinnen: Anerkennung ihres Leids und Entschädigung.
Die wochenlang in einer chilenischen Mine verschütteten Bergleute verklagen die Regierung wegen Fahrlässigkeit. "Wir wollen, dass das, was wir in dieser Mine erdulden mussten, anerkannt wird", sagte Bergarbeiter Luis Urzúa am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten. An der Klage beteiligen sich 31 der im vergangenen Jahr verschütteten 33 Kumpel.
Der Anwalt der Bergleute reichte am Freitag Klage beim zuständigen Gericht in Santiago ein. Er fordert vom chilenischen Staat eine Entschädigung von 540.000 Dollar für jeden der 31 Minenarbeiter, heißt es aus Justizkreisen.
Sicherheit nicht geprüft
Die Bergleute werfen der staatlichen Geologie- und Minenbehörde vor, die Sicherheitsvorschriften in der Mine vor dem Unglück nicht überprüft zu haben. Der Bergarbeiter Claudio Yañez sagte dem Sender CNN Chile, es habe bereits zuvor Unfälle in der Grube gegeben, und diese sei bereits einmal geschlossen worden. In den Jahren 2005 und 2007 habe es zudem zwei Todesfälle in der Mine gegeben.
Die 33 Bergarbeiter waren am 5. August 2010 nach dem Einsturz eines Stollens unter Tage eingeschlossen worden und hatten bis zu ihrer Rettung 69 Tage lang in rund 700 Metern Tiefe ausgeharrt. Die Rettung der Bergmänner am 13. Oktober aus der Mine San José nahe Copiapó hatten weltweit Millionen Menschen am Bildschirm verfolgt.
Quelle: ntv.de, AFP