Viele Tote und Verletzte 7000 Brände in Russland
02.08.2010, 10:14 Uhr
Einige kleinere Dörfer sind völlig zerstört.
(Foto: dpa)
Es ist die schwerste Naturkatastrophe in Russland seit Jahrzehnten: Hunderttausende Einsatzkräfte kämpfen gegen die verheerenden Wald- und Torfbrände in weiten Teilen des Landes. Gegenwärtig gebe es 7000 Brände unterschiedlicher Größe, sagte der Leiter des nationalen Krisenzentrums, Wladimir Stepanow.
Nach offiziellen Angaben starben bisher 34 Menschen. Helfer zogen in der am stärksten betroffenen Region Nischni Nowgorod fünf Leichen aus den Trümmern eines niedergebrannten Hauses.

Ministerpräsident Putin macht sich ein Bild von der Lage - und tröstet die Menschen.
(Foto: dpa)
Hunderte Menschen wurden bei den Bränden verletzt. Tausende Bewohner verloren ihr Hab und Gut. Ganze Dörfer sind in Schutt und Asche gelegt. Nach Darstellung von Stepanow brennen rund 500.000 Hektar Fläche. Betroffen seien auch Biosphärenreservate - wie etwa in Rjasan, rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau.
Die Behörden meldeten erste Festnahmen von Brandstiftern und Plünderern, die versucht hätten, sich an der Katastrophe zu bereichern. Der russische Regierungschef Wladimir Putin rief die Gouverneure der betroffenen Regionen zu einer Krisensitzung nach Moskau zusammen. Bei Moskau und Nischni Nowgorod begannen Soldaten damit, Rohrleitungen zu verlegen, um Wasser in die Brandherde zu pumpen.
Auch die Moskauer Innenstadt war durch den Brandrauch in einen dichten Nebel gehüllt. Russland erlebt derzeit eine Hitze und Trockenheit wie seit mehr als 130 Jahren nicht mehr. Die Temperaturen in der russischen Hauptstadt sollen bis Ende der Woche auf mehr als 40 Grad Celsius steigen, sagten Meteorologen. Die Dürre hat bereits auch große Teile der Ernte vernichtet. Die Schäden gehen nach Schätzungen in die Milliarden.
Quelle: ntv.de, dpa