Vulkanaktivitäten nahe den Kanaren Alarmstufe Rot - Ort wird geräumt
11.10.2011, 20:06 Uhr
Santana wollte offiziell nicht von einer Evakuierung sprechen.
(Foto: dpa)
Nach einem vermuteten erneuten Magma-Austritt lösen die Behörden auf der Kanaren-Insel El Hierro die Alarmstufe Rot aus. Zumindest in der Ortschaft La Restinga. Es handle sich um eine reine Vorsichtmaßnahme, heißt es.
Die Behörden auf der Kanaren-Insel El Hierro haben als Warnung vor einem möglichen Vulkanausbruch die höchste Alarmstufe für die Ortschaft La Restinga ausgerufen. Dort gilt nun die Warnstufe "Rot". Die Einwohner sollten wegen der Gefahr einer Eruption nahe der Küste ihre Häuser räumen, sagte der Generaldirektor für Sicherheit der kanarischen Regierung, Juan Manuel Santana. Es handele sich um eine Vorsorgemaßnahme.
Es gebe Anzeichen für einen neuen Magma-Austritt. Dieser Austritt könnte sich näher an der Küste und in einer geringeren Tiefe ereignen als die Eruption vom Vortag. Wissenschaftler hatten am Montag berichtet, dass es rund fünf Kilometer südlich der Insel zu einem Austreten von Magma in etwa 900 Metern Tiefe gekommen sei. Dabei seien Gase ausgeströmt, die in der Gegend ein Fischsterben verursacht hätten.
Eine "präventive Umsiedlung"
Juan Manuel Santana wollte vor der Presse in Valverde, der Hauptstadt von El Hierro, nicht von einer Evakuierung der Menschen sprechen. Es handele sich eher um eine "präventive Umsiedlung", weil die Situation sich in den nächsten Stunden verändern könnte. Bereits Ende September waren wegen Erdstößen mehr als 50 Bewohner und Urlauber in Sicherheit gebracht worden. Die 11.000 Inselbewohner wurden von der Regionalregierung zudem aufgefordert, Wasser, Medikamente und Taschenlampen zu bevorraten.
Seit Beginn der Erbeben-Aktivität am 19. Juli waren knapp 10.000 leichte Erdstöße registriert worden. Der heftigste davon hatte am vergangenen Samstagabend eine Stärke von 4,3. Die meisten Erdstöße ereigneten sich jedoch im Meer und waren für die Bewohner nicht zu spüren.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP