Auf der Jagd nach Krallen Asiens Tiger vor Ausrottung
09.11.2010, 12:47 Uhr
Die Tigerpopulation schrumpft und schrumpft.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der World Wide Fund for Nature schlägt Alarm. Die Tiger Asiens sind massiv bedroht. Der Grund: Der illegale Handel mit Tigerkrallen und Fellen boomt, immer wieder schlagen Wilderer zu.
Den 3200 wilden Tiger in Asien droht nach Angaben der Umweltstiftung WWF die Ausrottung. Tigerkrallen als Glücksbringer in Malaysia, angebliche Wundermittelchen aus Tiger-Knochen in China, Felle in Indien oder Nepal einer neuen WWF-Studie zufolge floriert der illegale Handel mit solchen Produkten. Von der indonesischen Insel Sumatra über das Grenzgebiet Myanmar-China bis nach Russland reiche das kriminelle Netz aus Schmugglern, Zwischenhändlern und Verkäufern, berichtete der World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland.
Mehr als 480 Mal wurden der Untersuchung zufolge verbotene Geschäfte mit Tigerprodukten in den vergangenen zehn Jahren aufgedeckt. Nach Schätzung der Experten haben allein dafür mindestens 1069 Tiger ihr Leben lassen müssen. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs. "Wie bei jeder Schmuggelware gibt es eine hohe Dunkelziffer. Wir müssen davon ausgehen, dass die bekannten Fälle nur einen kleinen Bruchteil des illegalen Geschäfts mit dem Tiger ausmachen", sagte WWF-Expertin Katalina Engel, Mitautorin der Studie "Reduced to Skin and Bones".
stehe im internationalen Vergleich an der Spitze des illegalen Tiger-Handels. "Natürlich ist Indien mit der höchsten Tiger-Population Asiens auch ein Hotspot des internationalen Handels. Wo viele Tiger sind, können schließlich auch viele gewildert werden", sagte Engel. Der WWF fordert rigoroses Durchgreifen der Behörden und eine staatenübergreifende Taskforce, um den Schmuggel zu unterbinden. "Es kann nicht sein, dass dubiose Zwischenhändler und mafiaähnliche Organisationen an der Ausrottung des Tigers verdienen", sagte Engel.
Im chinesischen "Jahr des Tigers" will der WWF mit einer Kampagne auf die Bedrohung der gestreiften Großkatzen aufmerksam machen. Ziel ist es, die Bestandszahl bis zum nächsten "Jahr des Tigers" 2022 zu .
Quelle: ntv.de, dpa