Sonne zu Pfingsten hat ihren Preis Auf die Hitze folgen Gewitter
08.06.2014, 17:54 Uhr
Puuuuh! Ein bisschen Erfrischung muss bei der Hitze einfach sein, wie sich wohl auch diese Berlinerin dachte.
(Foto: dpa)
Die Sonne hat Deutschland zu Pfingsten voll im Griff. In Karlsruhe ist es heißer als in Rio, in Berlin wird Karneval gefeiert wie in Rio, doch nun drohen - anders als in Rio - heftige Gewitter.
Vielerorts in Deutschland drohen schwere Gewitter, doch erst einmal haben Millionen von Menschen das hochsommerliche Wetter am Pfingstwochenende genossen. Landauf, landab wurde bei rekordverdächtigen Temperaturen von weit über 30 Grad geschwitzt. In Schwimmbädern und an Badeseen drängelten sich die Gäste, an den Eisdielen bildeten sich lange Warteschlangen, an Nord- und Ostsee wurden Strandkörbe zur Mangelware. Meteorologen rechneten jedoch mit heftigen Gewittern, teils unwetterartig mit größerem Hagel und starkem Regen.
Jetzt drohen Gewitter
Nördlich einer diagonalen Linie vom Hunsrück bis zur Ostsee seien am Nachmittag Hitzegewitter, Starkregen und Hagel zu erwarten, sagte Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Keller und Straßen könnten überflutet werden, Schäden durch bis zu vier Zentimeter große Hagelkörner seien möglich. Auch am Pfingstmontag kann es nach DWD-Vorhersage in der Mitte Deutschlands ordentlich gewittern, am Abend auch im Westen und Nordwesten. Im Rest des Landes scheint wieder die Sonne. Dabei bleibt es heiß mit Temperaturen zwischen 30 und 36 Grad. Nur im Nordwesten und an den Küsten ist es etwas kühler.
Am Dienstag erwarten die Meteorologen kräftige Schauer und Gewitter bei bis zu 35 Grad im Osten und Südosten. In der Nacht zum Mittwoch soll es in der Nordwesthälfte regnen und Gewitter geben, am Tag eher in der Südosthälfte des Landes. Die Temperaturen erreichen maximal 32 Grad im Osten und Süden.
Rock am Ring und Karneval der Kulturen
Seit Samstag brennt die Sonne nur so vom Himmel. Nach ersten Zahlen wurde der bisherige Hitzerekord für Pfingsten eingestellt. So wurden dem DWD zufolge am Flughafen Baden-Airpark südlich von Karlsruhe am Sonntag 34 Grad gemessen. Die Wetterstation des Instituts für Technologie (KIT) in der Innenstadt von Karlsruhe zeigte sogar mehr als 36 Grad an - das ist deutlich heißer als in Rio de Janeiro im WM-Land Brasilien.
Seit 1961 führt der DWD eine Statistik über das Pfingstwetter. Bisher war Pfingsten in Deutschland 1979 mit bis zu 33,9 Grad am heißesten, dicht gefolgt von den Jahren 2000 und 2003. Das Datum ist allerdings nicht immer gleich: Pfingsten gehört zu den beweglichen Festen und ist immer sieben Wochen nach Ostern.
Selbst hartgesottenen Festivalbesuchern machte die Hitze zu schaffen. Beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig, wo sich sonst vor allem schwarzgekleidete Besucher tummeln, schwenkten diesmal viele auf Weiß um, wie ein Sprecher sagte. Schwitzen war auch bei den Festivals "Rock am Ring" in der Eifel und "Rock im Park" in Nürnberg angesagt. Es gab Wasserstellen, an denen sich die Besucher mit frischem Wasser versorgen konnten. Zudem wurden die Fans aufgerufen, genug zu trinken und sich so oft es geht im Schatten aufzuhalten.
In Berlin-Kreuzberg sahen sich Hunderttausende die Parade zum Karneval der Kulturen an. Sanitäter mussten bei tropischen Temperaturen mehr als zwei Dutzend Menschen mit Kreislaufproblemen behandeln. Ein Badeunfall wurde aus Bayern gemeldet: In der Isar kam im oberbayerischen Hallbergmoos ein Mann ums Leben. Ein zweiter Mann wurde noch vermisst, berichtete die Polizei.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa