Welle der Hilfsbereitschaft Australien unterstützt Baby Gammy
03.08.2014, 10:10 Uhr
Gammy hat eine lebensgefährliche Lungenentzündung und braucht eine Herzoperation.
(Foto: REUTERS)
Gammy hat das Down-Syndrom. Seine Eltern haben ihn offenbar im Stich gelassen, nachdem ihn eine thailändische Leihmutter zur Welt gebracht hatte. Australien ist empört – und hilfsbereit. Der Betrag auf dem eigens eingerichteten Spendenkonto steigt stündlich.
Ein australisches Ehepaar soll eine Leihmutter in Thailand mit einem Down-Syndrom-Baby sitzengelassen und nur dessen gesunde Zwillingsschwester mitgenommen haben. Das berichtete die Mutter dem australischen Rundfunksender ABC. Sie löste damit in Australien helle Empörung und eine Flut der Hilfsbereitschaft aus. Selbst der Regierungschef schaltet sich ein: Tony Abbott stellte Hilfe für Mutter und Kind in Aussicht.
Baby Gammy, berichtet die "Bangkok Post", sei inzwischen mit einer lebensgefährlichen Lungenentzündung im Krankenhaus. Seine Mutter, Pattaramon Chanbua fürchte das Schlimmste. Das Baby braucht nach Angaben der Mutter auch eine teure Herzoperation. Auf einem Spendenkonto in Australien laufen stündlich mehr Dollar ein: Bislang kamen umgerechnet 130.000 Euro zusammen.
Mehr Spenden als erwartet
Das Baby soll jetzt in einer Privatklinik in Bangkok betreut werden. Das sagte Peter Baines, Gründer einer Hilfsorganisation, dem australischen Sender Channel 7. "Wir wollen Baby Gammy in ein privates Krankenhaus bringen, wo es besser betreut werden kann", sagte Baines. "Dann werden wir einen längerfristigen Plan machen, denn die Spenden sind deutlich höher, als was wir zunächst erwartet hatten."
Das australische Außenministerium untersucht den Fall, wie eine Sprecherin australischen Medien sagte. Die einzige Quelle für die Geschichte ist bislang die Mutter. Weder die Agentur, die die Leihmutterschaft nach ihren Angaben vermittelte, noch das australische Paar, das sie nie sah, meldeten sich zu Wort.
Quelle: ntv.de, asc/dpa