Dutzende Feuer außer Kontrolle Australier bekämpfen hunderte Buschbrände
18.10.2013, 15:12 Uhr
Die Flammensaison startet normalerweise erst im Dezember.
(Foto: dpa)
Die ersten Flammen treffen Australien sehr früh und völlig unvorbereitet. Eine Mischung aus Hitze, Wind und Trockenheit heizt das Feuer immer weiter an und vernichtet Tausende Hektar Land. Ein Mann stirbt, Hunderte müssen ihre Häuser zurücklassen.
Schwere Buschbrände halten im Südosten Australiens Anwohner und Feuerwehrleute in Atem. Hunderte Häuser wurden von den Flammen zerstört, die im Bundesstaat New South Wales bereits 91.000 Hektar Land verwüsteten, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein 63-jähriger Mann erlitt einen Herzinfarkt, als er sein Haus gegen die Flammen verteidigen wollte. Außerdem mussten zwei Feuerwehrmänner ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Nach Angaben von Feuerwehr-Sprecher Shane Fitzsimmons ist die Situation weiter "sehr gefährlich". Zwar seien die Temperaturen etwas abgekühlt und auch der Wind habe nachgelassen. In New South Wales wüteten aber noch rund hundert Brände. Dutzende Feuer seien noch immer außer Kontrolle. Dies gelte vor allem für die Feuer in den Blue Mountains westlich von Sydney, von wo dichte Wolken aus Rauch und Asche in die Metropole zogen.
Bewohner der Central Coast nördlich von Sydney beschrieben die Brände als "apokalyptisch". Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen und die Nacht in Notunterkünften verbringen. In dem Küstenort Catherine Hill Bay wurden mindestens fünf historische Gebäude zerstört oder stark beschädigt. Das Feuer sei "riesig" gewesen, "mit Flammen so hoch wie Bäume", sagte ein Anwohner.
Premierminister kämpft gegen Flammen
Der neue Premierminister Tony Abbott, der einige der am schlimmsten betroffenen Orte besuchen wollte, sagte staatliche Unterstützung zu. "Wir können froh sein, solche Leute zu haben und Familien, die sie unterstützen und sie die Arbeit machen lassen, wenn es nötig ist." Abbott weiß, wovon er redet: Er ist selbst freiwilliger Feuerwehrmann.
In den australischen Sommermonaten von Dezember bis Februar gibt es regelmäßig Buschfeuer. In diesem Jahr begannen die Brände aber ungewöhnlich früh, weil es schon sehr heiß ist und zuletzt wenig Regen fiel. Im Jahr 2009 waren bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP/dpa