Panorama

Russland-Tragödie war vermeidbar Behörden geben Fehler zu

Mit der ihm eigenen strengen Miene verspricht Putin Aufklärung, Hilfe und Geld.

Mit der ihm eigenen strengen Miene verspricht Putin Aufklärung, Hilfe und Geld.

(Foto: AP)

Nach der Flutkatastrophe mit mehr als 170 Toten beginnt in Russland das große Aufräumen. Während für die Bevölkerung Staatstrauer angeordnet ist, geben die regionalen Behörden Fehler im Krisenmanagement zu. Die Bürger seien nicht richtig vor der Gefahr gewarnt worden. Zudem sei ein Stausee geöffnet worden, dessen Wassermassen die Katastrophe verstärkten.

Mit einem Tag der Staatstrauer hat Russland der mehr als 170 Toten der im Süden des Landes gedacht. Am Kreml und an weiteren Regierungs- und Behördengebäuden hingen die Flaggen auf Halbmast, Unterhaltungsprogramme im Rundfunk wurden ausgesetzt. In den Medien des Landes wurden schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben, die die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt hätten.

Die Stadt Krimsk wurde besonders hart getroffen. Hier gibt es auch die meisten Todesopfer.

Die Stadt Krimsk wurde besonders hart getroffen. Hier gibt es auch die meisten Todesopfer.

(Foto: AP)

Die Zeitung "Iswestija" warf den Behörden "Schlampigkeit" vor. Die Zeitung "Wedomosti" schrieb, die Katastrophe zeige die "Unfähigkeit der Behörden auf, die Bevölkerung vor Naturkatastrophen zu schützen". Die Menschen seien nicht in Sicherheit gebracht und nicht gewarnt worden.

Die Behörden selbst räumten unterdessen ein, nicht wie vorgeschrieben agiert zu haben. So sei die Bevölkerung vor der nahenden Gefahr nicht in vollem Umfang alarmiert worden. Das sagte der russische Zivilschutzminister Wladimir Putschkow. "Seitens der Leiter vor Ort sowie der Dienststellen sind Fehler gemacht worden", sagte Putschkow.

Ermittler gaben zu, dass das wiederholte Ablassen von Wasser aus einem Stausee in der Region zur Katastrophe beigetragen haben könnte.

25.000 Menschen betroffen

Bei der Überschwemmungskatastrophe in der Region Krasnodar waren am Wochenende mindestens 171 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bezirk um die Stadt Krimsk wurden 159 Leichen geborgen. Mehr als 25.000 Menschen verloren ihren Besitz ganz oder teilweise. Die örtlichen Behörden sprachen von der schlimmsten Naturkatastrophe in der Region seit Jahrzehnten.

Russlands Präsident Wladimir Putin, der die Region am Wochenende besuchte, kündigte eine genaue Untersuchung des Krisenmanagements der Behörden an. Regierungschef Dmitri Medwedew sagte ein Treffen zur Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi ab, um Zeit für die Untersuchung der Katastrophe zu haben.

Quelle: ntv.de, dpa

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