Panorama

Quelle noch immer unbekannt Bereits 22 EHEC-Tote

Auf diesem Feld in Frankreich werden Gurken als Dünger ausgebracht - das Gemüse ist unverkäuflich geworden.

Auf diesem Feld in Frankreich werden Gurken als Dünger ausgebracht - das Gemüse ist unverkäuflich geworden.

(Foto: REUTERS)

22 Opfer hat die EHEC-Seuche in Deutschland bereits gefordert - und die fieberhafte Suche nach dem Verursacher geht weiter. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner weist Kritik am Krisenmanagement der Regierung zurück.

Die Suche nach dem EHEC-Erreger geht weiter: Erste Laborproben von Sprossengemüse aus Niedersachsen fielen am Montag negativ aus. Die Zahl der Opfer steigt unterdessen: Mittlerweile starben in Deutschland 22 Menschen nach Infektionen mit dem aggressiven Darmkeim EHEC. Das teilte das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend mit.

Demnach starben 15 Patienten infolge des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). Bei sieben weiteren gestorbenen EHEC-Infizierten wurde diese schwere Komplikation den Angaben zufolge nicht festgestellt. Die meisten Toten gibt es nach RKI-Zahlen in Niedersachsen. Dort starben sechs Menschen. Fünf kamen in Schleswig-Holstein ums Leben, vier in Nordrhein-Westfalen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) wies unterdessen Kritik am EHEC-Krisenmanagement der schwarz-gelben Bundesregierung zurück. "Wir arbeiten in der jetzigen Situation alle zusammen", sagte Aigner in der ARD. "Es gibt keine Kompetenzrangeleien, überhaupt nicht."

Niedersachsen hält an Sprossen-Verdacht fest

Das Verbraucherministerium in Hannover vermutet auch nach den ersten negativen Proben weiterhin, dass Sprossen eines Betriebes in Niedersachsen Auslöser der EHEC-Epidemie sind. "Wir halten an dem Verdacht fest", sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne nach Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse.

Die EU-Agrarminister wollen bei ihrem heutigen EHEC-Sondertreffen über mögliche Hilfen für Bauern entscheiden. Die EU-Kommission arbeite bereits an einem Vorschlag für Ausgleichszahlungen, sagte der Sprecher von EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos. "Wir hoffen, dass wir eine grundsätzliche Einigung finden können." Details müssten dann aber noch ausgearbeitet werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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