Panorama

Neuer Dienstwagen für Tebartz-van Elst? Bestellter 5er-BMW gibt Rätsel auf

Hofft nach seinem Rücktritt auf einen Neuanfang: Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Hofft nach seinem Rücktritt auf einen Neuanfang: Franz-Peter Tebartz-van Elst.

(Foto: dpa)

Offiziell ist er zurückgetreten, aus den Schlagzeilen kommt Limburgs Ex-Bischof Tebartz-van Elst nicht: Im Mai wird ein teurer Dienstwagen geliefert, der offenbar bestellt wurde, als der Oberhirte bereits suspendiert war. Das Bistum gibt sich ahnungslos.

Wieder einmal Verwirrung im Bistum Limburg: Laut Medienberichten soll für den früheren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ein nagelneuer Dienstwagen bestellt worden sein. Der 5er-BMW mit Sonderausstattung der Oberklasse wurde wohl bereits im Januar 2014 geordert und soll voraussichtlich im Mai geliefert werden, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Zum Zeitpunkt der Bestellung befand sich Tebartz-van Elst allerdings bereits in der vom Papst auferlegten Auszeit außerhalb des Bistums. Damit wäre es ihm nicht erlaubt gewesen einen solchen Vertrag abzuschließen.

Die Bistumsleitung rätselt deshalb nun, wer den Wagen bestellt haben könnte. Sowohl die Finanzverwaltung als auch der damalige Generalvikar Wolfgang Rösch seien von dem Vorgang nicht unterrichtet gewesen, betonte Bistumssprecher Stefan Schnelle. Erst durch eine Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" habe das Bistum von der Bestellung erfahren.

Diese könnte auf einem vorhandenen Leasingvertrag des Bistums beruhen, der allerdings jährlich erneuert werden muss. Wer aber eine solche Verlängerung kürzlich unterschrieben habe, sei noch völlig unklar, so Schnelle. Der Vorfall wird jetzt gemeinsam mit all den anderen Finanzen und Vermögensregelungen aus Tebartz-van Elsts Amtszeit geprüft. Das Bistum werde rechtswirksame Verträge aber in jedem Fall erfüllen, betont Schnelle.

Neuanfang für alle Beteiligten

Anlass für Diskussionen bietet indes auch eine Regelung für Tebartz-van Elsts zukünftige Bezüge. Als emeritierter Bischof steht ihm, wie jedem anderen Geistlichen auch, ab April monatlich ein Versorgungsanspruch von nahezu 9400 Euro zu. Dieser Betrag ergibt sich aus der Besoldungsgruppe B8 für hessische Beamte. Die Bistumsverwaltung ist nun bemüht nach einer Lösung zu suchen, die für die Menschen transparent und nachvollziehbar ist. Dabei soll es für den Skandal-Bischof auf keinen Fall eine "Sonderlösung" geben.

Papst Franziskus hatte kurz zuvor das Rücktrittsgesuch des früheren Limburger Bischofs angenommen. Tebartz-van Elst hatte daraufhin Fehler eingeräumt und um Vergebung gebeten. Gleichzeitig betonte er, sein Rücktritt sei die Chance für einen Neuanfang, sowohl für das Bistum Limburg als auch für ihn persönlich.

Quelle: ntv.de, lou

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