Panorama

Indien-Touristin fürchtet Vergewaltigung Britin stürzt sich vom Balkon

Das Hotel Agra Mahal in Agra, Ort des Vorfalls.

Das Hotel Agra Mahal in Agra, Ort des Vorfalls.

(Foto: AP/dpa)

In der Nacht versuchen zwei Männer in Indien, in das Hotelzimmer einer britischen Touristin einzudringen. Nachdem etliche Berichte über Massenvergewaltigungen kursierten, gerät die Frau in Panik. Sie sieht nur noch einen Ausweg: den Sprung vom Balkon.

Auf der Flucht vor einem sexuellen Übergriff ist eine britische Touristin in Indien vom Balkon ihres Hotels gesprungen. Die Frau wurde nach dem Sturz aus dem ersten Stock mit Beinverletzungen ins Krankenhaus der Touristenstadt Agra eingeliefert, wo das berühmte Taj Mahal steht. Zwei Männer hatten mitten in der Nacht versuchten, in ihr Zimmer einzudringen.

Nach den Worten eines Polizeibeamten hatte die junge Frau das Angebot des Hotelbesitzers zurückgewiesen, sich von ihm massieren zu lassen. Später sei der Hotelchef in Begleitung eines weiteren Mannes zurückgekehrt und habe versucht, sich mit einem Schlüssel Zugang zu ihrem Zimmer zu verschaffen. Der Hotelchef sei festgenommen worden, gegen ihn werde wegen Belästigung ermittelt, sagte der Beamte.

Behörden warnen Touristen

Der Vorfall ereignete sich vier Tage nach der Gruppenvergewaltigung einer Schweizer Touristin im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh. Die Frau war in der Nacht zum Samstag vor den Augen ihres gefesselten Ehemannes von mehreren Männern missbraucht worden. Die sechs Tatverdächtigen seien am Dienstag vom Polizeigewahrsam in ein Gefängnis verlegt worden, sagte der Polizeipräsident des Distrikts, C. S. Solanki.

Derzeit würden DNA-Proben der sechs Männer untersucht. Der Polizeipräsident versprach, dass seine Beamten alle notwendigen Dokumente innerhalb einer Woche zusammentragen werden, obwohl ihnen dafür eigentlich 90 Tage Zeit zustehe. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Fall schnell gelöst werde: "Wir haben genügend Beweise", sagte er. Nach Angaben der Schweizer Botschaft erholt sich das Ehepaar weiter in der Hauptstadt Neu Delhi.

Sexuelle Gewalt großes Problem

Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist in Indien ein großes Problem. Das Schweizer Außenministerium hatte im vergangenen Monat in einem Reisehinweis vor zunehmender sexueller Gewalt in Indien gewarnt und Schweizer Touristen geraten, nur in großen Gruppen und mit örtlichen Führern zu reisen. Das Auswärtige Amt in Berlin ergänzte am Montag seine Reisehinweise für Indien. Der Hinweis, dass Reisende, insbesondere Frauen, sich in Indien "stets von Vorsicht leiten lassen" sollten, wurde durch den Einschub "insbesondere vor dem Hintergrund zuletzt vermehrt berichteter sexueller Übergriffe" erweitert.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen