Suche nach MH370 über Indischem Ozean Chinesen und Australier sichten Treibgut
24.03.2014, 11:17 Uhr
In diesem Gebiet sollen die Flugzeuge am Montag suchen.
(Foto: dpa)
Von einem australischen und einem chinesischen Flugzeug aus werden Gegenstände im Indischen Ozean gesichtet, die Wrackteile des verschollenen Flugs MH370 sein könnten. Näher untersucht wurden beide Fundstellen bislang nicht.
Die Crew eines australischen Aufklärungsflugzeugs hat mögliche Wrackteile der verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine im Indischen Ozean entdeckt. Es handele sich um andere Teile als die, die zuvor von der Besatzung einer chinesischen Militärmaschine gesichtet worden waren, berichtet die australische Seesicherheitsbehörde Amsa. Ein Teil sei rund und grün, das andere orangefarben und rechteckig.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, hatte mitgeteilt, man könne noch nicht beurteilen, ob das Treibgut mit der verschollenen Boeing zusammenhänge. Der Treibstoffvorrat der Maschine sei zur Neige gegangen und sie habe zum Stützpunkt Pearce bei Perth in Australien zurückkehren müssen. Das Suchgebiet liegt mehr als 2000 Kilometer von Perth entfernt, den Flugzeugen bleibt bei ihrer Suche daher immer nur wenig Zeit.
Amsa wies andere Suchflugzeuge an, die von den Chinesen genannte Stelle zu überfliegen und möglicherweise Fotos zu machen. "Die Zeit drängt", sagte Hong Lei. "China hat Malaysia und Australien aufgefordert, ihre Suchbemühungen zu verstärken." An Bord des seit dem 8. März verschwundenen Flugzeugs waren 153 Chinesen.
"Viele kleinere, weiße Teile"
Wie ein Reporter der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua aus dem Flugzeug berichtete, sah die Besatzung "zwei vergleichsweise große, schwimmende Teile" sowie "viele kleinere, weiße Teile" in einem Radius von einigen Kilometern. Der mit Hubschraubern ausgestattete chinesische Eisbrecher "Xuelong" und zwei Schiffe der chinesischen Marine seien zu der Stelle unterwegs. "Sie werden allerdings erst am Dienstag oder Mittwoch in der Region ankommen", sagte Hong Lei.
An der Suche waren am Montag neben den beiden chinesischen Iljuschin-Maschinen auch zwei japanische sowie eine US-Maschine und fünf australische Flugzeuge beteiligt. Sorgen, dass der nahende Zyklon "Gillian" die Suchaktion behindern könnte, zerstreuten sich, wie der australische Wetterdienst berichtete.
Starke Strömung behindert die Suche
Problem bei der Suche ist unter anderem die starke Strömung in der Region zwischen Australien und der Antarktis. "Die Strömung treibt die Teile in zwei Sekunden einen Meter weit", sagt Meeresforscher Charitha Pattiaratchi von der Universität Westaustraliens in Perth. Die Teile dürften von einer möglichen Absturzstelle bis Montag rund 700 Kilometer Richtung Osten gedriftet sein.
Fraglich ist auch, ob die Zeit reicht, um die Blackbox der Maschine zu finden. Der Metallbehälter könnte alle relevanten Daten wie Kurs und Tempo des Flugs MH370 liefern. Solche Kästen machen aber nur etwa 30 Tage lang auf sich aufmerksam, dann ist die Batterie leer. Die Maschine ist seit dem 8. März vermisst. Funkstille ist demnach etwa ab dem 7. April. Die Signale sind nach Angaben von Experten noch aus mehr als 4000 Metern Wassertiefe zu empfangen.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa