Panorama

Spendenaufruf der Kanzlerin Dämme am Indus brechen

Die Gegend um Thatta wird menschenleer.

Die Gegend um Thatta wird menschenleer.

(Foto: AP)

Im Süden Pakistans haben die Wassermassen am überschwemmten Fluss Indus weitere Dämme zerstört und erneut hunderttausende Menschen die Flucht getrieben. Insgesamt seien in der Umgebung von Thatta nun 2,3 Millionen Menschen ohne Unterkunft, sagte der Verantwortliche für die Hilfsmaßnahmen in der Provinz Sind, Ghulam Ali Pasha.

Am Freitag war die 300.000-Einwohner-Stadt Thatta praktisch vollständig geräumt worden, weil ein nahe gelegener Damm gebrochen war und das Wasser durch einen 20 Meter breiten Riss strömte. Laut Pasha sind durch die Überschwemmungen in der Provinz Sind seit Anfang August sieben Millionen Menschen vertrieben worden, "allein eine Million in den vergangenen zwei Tagen".

Die Menschen wissen kaum noch wohin sie gehen sollen.

Die Menschen wissen kaum noch wohin sie gehen sollen.

(Foto: AP)

In den am Anfang der Katastrophe am stärksten betroffenen Regionen im Norden und Zentrum Pakistans ging das Wasser allmählich zurück, doch die heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben den Indus nahe seiner Mündung extrem anschwellen lassen. Die Gegend nahe der Mündung ist äußerst fruchtbar und daher dicht bevölkert. Seit einer Woche sind die Dörfer und Städte dort jedoch nahezu menschenleer.

Kanzlerin bittet um Spenden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die Deutschen unterdessen erneut zu Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan auf. Sie danke allen, die schon geholfen hätten, und bitte "noch mehr Menschen, ihre Unterstützung für die Menschen in schrecklicher Not in Pakistan zu geben", sagte Merkel in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft. Deutschland und die EU leisteten humanitäre Hilfe, die NATO werde mit einer Luftbrücke Lebensmittel und Medikamente in die schwer erreichbaren Gebiete bringen. "Das allein wird aber nicht ausreichen", sagte Merkel.

Die Hilfsorganisationen müssen ständig für mehr Menschen sorgen.

Die Hilfsorganisationen müssen ständig für mehr Menschen sorgen.

(Foto: dpa)

Es sei wichtig, dass die staatlichen Hilfen durch private Spenden unterstützt würden. Dabei hob die Kanzlerin besonders hervor, dass garantiert sei, dass die Gelder auch wirklich bei den Betroffenen ankämen. Merkel verwies auch auf die politische Bedeutung humanitärer Hilfe. "In der Region, die jetzt noch besonders stark überflutet ist, operieren zum Teil die Kräfte von El Kaida und den Taliban." Deshalb sei es wichtig, den Menschen in Pakistan zu zeigen, dass der Westen Hilfe geben wolle.

Quelle: ntv.de, dpa/Afp

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