Panorama

Erstes Lebenszeichen seit April Deutsche auf Philippinen in Terroristenhand

geiseln.JPG

Seit gut vier Monaten gibt es keine Hinweise auf den Verbleib von zwei verschwundenen Deutschen auf den Philippinen. Jetzt scheint ein Foto die Befürchtungen zu bestätigen: Sie befinden sich in den Händen der Terrorgruppe Abu Sayyaf.

Die Entführung ereignete sich auf See zwischen Malaysia und den Philippinen.

Die Entführung ereignete sich auf See zwischen Malaysia und den Philippinen.

Von den beiden seit April auf den Philippinen vermissten Deutschen ist im Internet ein Lebenszeichen aufgetaucht. Ein Foto zeigt den 72-jährigen Mann und die 42-jährige Frau hinter einer deutschen Fahne in der Hand von Geiselnehmern. Die beiden sind von den vermummten und bewaffneten Extremisten umringt. Das Umfeld ist auf dem Foto zwar nicht zu erkennen, jedoch sei es nach ersten Prüfungen authentisch, sagte ein Sprecher der philippinischen Einsatzkräfte.

Bei den Entführern soll es sich laut eines Mitarbeiters des Geheimdienstes in der Hauptstadt Manila um Mitglieder der Terrorgruppe Abu Sayyaf handeln. Diese hatte bereits in der Vergangenheit durch gezielte Entführungen von sich reden gemacht und anschließend Lösegeld erpresst. Seit dem April hatte die nach den Geiseln suchende Armee der Philippinen keine neuen Hinweise erhalten.

Bis zu zehn Ausländer entführt

Die Deutschen waren im April  auf offener See zwischen den Inseln Borneo und Jolo, 1000 Kilometer südlich von Manila, von ihrer Jacht verschleppt worden. In der Gewalt der Entführer befinden sich laut der philippinischen Nachrichtenseite "inquirer.net" zudem auch ein Chinese und eine Filippina, die aus einer Ferienanlage in Malaysia entführt worden sein sollen. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen sich gar bis zu zehn ausländische Entführte in den Händen der Abu Sayyaf befinden, darunter auch zwei Vogelkundler aus der Schweiz.

Die für eine Unabhängigkeit des muslimischen Teils der Philippinen kämpfende Terrogrupe war im Jahr 2000 auch an der Entführung der Familie Wallert aus Göttingen und anderer Touristen in der Region beteiligt. Die Wallerts, deren Schicksal seinerzeit in den deutschen Medien eng verfolgt wurde, kamen erst nach wochenlanger Geiselhaft im Dschungel frei.

Das jetzt aufgetauchte Foto kann den Rettungskräften zufolge keine entscheidenden Hinweise auf den Aufenthaltsort der Deutschen liefern. Wahrscheinlich ist jedoch, dass sich die Geiseln in einem der Lager der mit Al-Kaida in Verbindung gebrachten Terroristenvereinigung im Süden des Inselstaates befinden. "Die Suche geht unvermindert weiter", sagte der Armeesprecher.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen