Hype um Ninja Turtles "Echte Schildkröten können nicht fliegen"
05.08.2014, 11:37 Uhr
		                      Die "Ninja Turtles" essen gern Pizza, echte Schildkröten nicht - sie bevorzugen Grünzeug. Diese Riesenschildkröte heißt übrigens Clotherich.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fans sind bereits gespannt: Demnächst startet "Teenage Mutant Ninja Turtles" im Kino. Tierschützer sehen das mit Sorge. Sie befürchten, dass sich Kinder Schildkröten anschaffen, die sie bald wieder aussetzen. Schließlich sind die Reptilien keine Superhelden.
Rechtzeitig zum Kinostart von "Teenage Mutant Ninja Turtles" in den USA haben Tierschützer vor den Konsequenzen für echte Schildkröten gewarnt. In einem offenen Brief erinnerten die Gründer des Vereins zum Schutz der Schildkröten, Susan Tellem und Marshall Thompson, an das Schicksal von unzähligen Schildkröten, die nach dem Start des ersten Films im Jahr 1990 gekauft und nach kurzer Zeit wieder ausgesetzt worden waren.
"Unglücklicherweise sind sich Kinder nicht darüber im Klaren, dass echte Schildkröten nicht fliegen können, zu keinen Stunts fähig sind und auch keine akrobatischen Kunststückchen wie ihre Doppelgänger aus dem Kino vollbringen", heißt es in dem Schreiben des in Malibu ansässigen Vereins.
Deshalb landeten viele der Tiere kurze Zeit nach ihrem Erwerb in Flüssen, Seen, Mülleimern, Toiletten oder Tierheimen. Lebende Schildkröten gehörten nicht in die Hände von Kindern, die jünger als 13 sind, da deren Interesse an den Tieren schnell erlahme, mahnten Tellem und Thompson.
Auch Clownfische mussten leiden
Der Film "Teenage Mutant Ninja Turtles" basiert wie schon sein Vorgänger auf einer Comicserie über mutierte kämpfende Riesenschildkröten. Er kommt am Freitag in den USA und in Kanada in die Kinos. Kinostart in Deutschland ist im Oktober.
Das Phänomen taucht immer wieder auf: Nach dem Start des erfolgreichen Zeichentrickfilms "Findet Nemo" gab es etwa ein großes Interesse an Clownfischen, die in dem Film die Protagonisten sind. Jedoch gilt deren Haltung als kompliziert und daher nicht geeignet für Kinder.
Zudem wird im Film gezeigt, dass Fische über den Abfluss ins Meer und damit in die Freiheit gelangen können. So schütteten auch viele Kinder ihre Tiere in den Abfluss, ohne zu wissen, dass das Abwasser im Normalfall - und anders als im Film gezeigt - aufbereitet wird, bevor es ins Meer gelangt. Für die Tiere bedeutete das den sicheren Tod.
Quelle: ntv.de, mli/AFP