Überschwemmung und Chaos Erdbeben erschüttert Christchurch
13.06.2011, 10:02 Uhr
Ein Auto versinkt in einem Loch, das das Erdbeben in Christchurch verursacht hat.
(Foto: REUTERS)
Wieder bebt die Erde in Neuseeland. Der Strom fällt aus, Gebäude stürzen ein, die Trümmer einer Kirche fallen auf zwei Menschen. Bürgermeister Parker erwartet eine "unruhige Nacht", da mit weiteren Nachbeben zu rechnen sei.
Eine Serie von Erdbeben hat die neuseeländische Stadt Christchurch am Pfingstmontag erschüttert. Von früheren Beben beschädigte Gebäude stürzten ein, darunter der 134 Jahre alte Turm Timeball Station am Hafen von Lyttelton. Nach Steinschlag wurden mehrere Brücken gesperrt. Der heftigste Erdstoß hatte laut US-Erdbebenwarte eine Stärke von 6,0. Ein Beben der Stärke 5,5 und zwei schwächere Stöße hatten die Serie eingeleitet. Menschen rannten in Panik aus ihren Häusern.
Mindestens zehn Menschen wurden nach Angaben des Lagezentrums verletzt. Getötet wurde nach ersten Berichten niemand. Zwei Menschen, die von den Trümmern einer einstürzenden Kirche begraben wurden, konnten gerettet werden. 54.000 Haushalte waren ohne Strom, auch bei der Wasserversorgung gab es Probleme. "Wir befinden uns in einer ernsten Lage", sagte Bürgermeister Bob Parker. Er erwartete eine "unruhige Nacht", da mit weiteren Nachbeben zu rechnen sei.
Das Beben löste auch Überschwemmungen aus. In überfluteten Gebieten fiel der Strom aus. Erdrutsche verschlangen Autos und machten Straßen unpassierbar. Die Zerstörungen verursachten ein Chaos in der Stadt, die mit annähernd 400.000 Einwohnern die zweitgrößte Metropole Neuseelands ist.

Viele der jetzt eingestürzten Gebäude hatten bereits Schäden durch vorangegangene Erdbeben.
(Foto: AP)
Der Erdstoß der Stärke 6,0 sei zehn Kilometer südöstlich von Christchurch in einer Tiefe von neun Kilometer registriert worden, hieß es. Das Stadtzentrum ist zum großen Teil unbewohnt, seitdem durch ein Beben der Stärke 6,3 im Februar 181 Menschen in Christchurch und Umgebung ums Leben kamen und zahlreiche Gebäude zerstört wurden. Es war das folgenschwerste Erdbeben in Neuseeland seit 80 Jahren.
Die neue Erdbebenserie ereignete sich nur Stunden nach der Eröffnung einer gerichtlichen Untersuchung zu der Frage, warum bei dem Erdbeben im Februar ein Gebäude einstürzte, in dem mehr als einhundert Menschen zu Tode kamen, darunter 65 ausländische Studenten. Angehörige der Opfer und Anwälte flohen aus dem Gerichtsgebäude, als die neuerlichen Erdstöße die Fensterscheiben klirren ließen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa