Streit um Atlantik-Millionenschatz Erster Erfolg für Spanien
05.06.2009, 13:03 UhrNach Ansicht der spanischen Kulturministerin González-Sinde schafft das Urteil einen Präzedenzfall für künftige Dispute dieser Art. Die US-Schatzsucher erheben aber Einspruch.
Im Streit um einen 350 Millionen Euro schweren Schatz, der von amerikanischen Tiefseeforschern im Atlantik geborgen wurde, hat Spanien einen ersten Erfolg erzielt. Wie die Madrider Presse berichtete, entschied ein Richter in Tampa im US-Bundesstaat Florida in erster Instanz, dass die wertvollen Silber- und Goldmünzen an Spanien zurückgegeben werden müssen. "Wir sind sehr glücklich", sagte die spanische Kulturministerin Angeles González-Sinde. Ihrer Ansicht nach wird mit dem Urteil ein Präzedenzfall mit Blick auf künftige Dispute dieser Art geschaffen.
Die US-Spezialfirma Odyssey Marine Exploration mit Sitz in Tampa hatte im Mai 2007 den Fund eines Schiffswracks im Atlantik bekanntgegeben, aus dem rund 500.000 Silber- und Goldmünzen im geschätzten Wert von 500 Millionen Dollar geborgen wurden. Das Kulturministerium in Madrid erhob Anspruch auf den bislang wohl größten Schatz aus den Weltmeeren, weil dieser nach Ansicht von Experten aus der 1804 vor Portugal gesunkenen spanischen Galeone "Nuestra Señora de las Mercedes" stammt. Spanien wirft den Amerikanern Plünderung spanischen Kulturbesitzes vor.

Die Odyssey-Gründer Greg Stemm (l) und Projektleiter Tom Dettweiler untersuchen eine Münze aus der "Black Swan".
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die US-Firma hat dies stets zurückgewiesen, sich aber bislang geweigert, Details zu dem Fund preiszugeben. Die Herkunft des Schiffes, dem Odyssey den Namen "Black Swan" (Schwarzer Schwan) gab, könne möglicherweise nie bestimmt werden, so das US-Unternehmen. Da Odyssey Einspruch gegen das Urteil aus Tampa ankündigte, kann sich der Prozess noch in die Länge ziehen.
Quelle: ntv.de, dpa