Panorama

Sonne kommt noch mal wieder "Es wird einen kalten Winter geben"

Erster Schnee auf dem bayerischen Wendelstein.

Erster Schnee auf dem bayerischen Wendelstein.

(Foto: dapd)

Am Himmel über der Hauptstadt konnte sich der Wochenstart durchaus sehen lassen. Grundsätzlich gesehen ist der goldene Oktober aber wohl vorbei. Zumal es am Wochenende auch in den Mittelgebirgen ersten Schneefall gab. Zeit also, sich mit dem Winter auseinander zu setzen. n-tv.de hat dies zusammen mit Björn Alexander aus der n-tv Wetterredaktion getan.

n-tv.de:  Björn, zumindest einige Tage lang verwöhnte uns der "goldene Oktober". Das ist wohl vorerst vorbei?

Björn Alexander: Leider ja. Denn in dieser Woche erreicht uns kalte Polarluft aus Nordwesten. Und das ist eben richtige Winterluft, die über dem Atlantik noch etwas "angewärmt" wird. Frühwinterliche Witterungsverhältnisse sind die Folge. Diese erlebten die Bergbewohner ja schon in den vergangenen Tagen. Einige Zentimeter Schnee gab's auf dem Feldberg im Schwarzwald oder auf dem Brocken im Harz und die höheren Lagen der Alpen oberhalb von rund 1300 bis 1800 Metern bekamen direkt mal rund 20 bis 30 Zentimeter.

Und ich nehme an, "Polarluft" bedeutet weitere Schneefälle?  - Womöglich auch im Flachland?

Stellenweise kann schon der ein oder andere Schnee- oder Graupelschauer bis ins Flachland herunter fallen. Prinzipiell wird sich die Schneefallgrenze am Mittwoch und Donnerstag in den Mittelgebirgen auf rund 500 Meter bewegen. In den Alpen und am Schwarzwald etwas darüber. Allerdings müssen wir uns auch in den tieferen Lagen immer mal wieder auf Glätte einstellen. Denn in den Nächten wird Frost aufgrund der fortschreitenden Jahreszeit häufiger.

Erster Schnee auch auf dem Brocken.

Erster Schnee auch auf dem Brocken.

(Foto: dapd)

Betrifft uns das auch in dieser Woche?

Ja, vornehmlich den Süden und die Mitte ab der Nacht zu Donnerstag. Denn, wenn sich hier die Atmosphäre wieder beruhigt und die Wolkendecke auflockert,dann wird es rasch in den Bereich der 0-Grad-Grenze gehen. Und selbst wenn das Autothermometer 2 Grad plus anzeigt, so kann es dennoch Bodenfrost mit der Gefahr von Reif oder gefrierender Nässe geben. Das gilt dann beispielsweise auf Brücken oder im Bereich von Waldlichtungen.

Und im Norden ist die Frostgefahr geringer?

Erst einmal schon. Das liegt daran, dass die Atmosphäre dort zunächst einmal alles andere als ruhig bleibt. Denn mit den Tiefs, die uns das wechselhafte Wetter mit Schauern und Gewittern bringen, wird es bis einschließlich Donnerstag windig bis stürmisch. Und durch den Wind ist die Frostgefahr dort geringer.

Ein milder und trockener Oktober soll Vorbote eines kalten Winters sein. Ist mit dem Wintereinbruch im Umkehrschluss jetzt die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter geringer geworden?

Björn Alexander

Björn Alexander

Solche Langfristprognosen sind eigentlich nicht meine Sache. Grundsätzlich gesehen wird es aber für den Oktober natürlich schwierig, der Statistik nach ein zu milder und trockener Vertreter seiner Art zu werden. Denn den Wärmeüberschuss der ersten Oktobertage und die Regendifferenz zum Monatssoll (bislang ist gut ein Viertel der normalen Oktobermenge gefallen) werden die kommenden Tage mehr und mehr ausgleichen.

Keine Aussage also über den bevorstehenden Winter?

Na ja, also zumindest eine kleine Aussage könnte ich machen: Aufgrund der Sonnenaktivität, die - ähnlich wie in den vergangenen Wintern - etwas geringer ist als normal, tendiere ich momentan eher zu einem zu kalten Winter.

Können wir uns denn zumindest kurzfristig mal wieder über höhere Temperaturen freuen?

Eine kleine Erwärmung ist auf jeden Fall in Sicht. Denn nachdem uns am Mittwoch und Donnerstag die Polarluft mit meist nur einstelligen Tageshöchsttemperaturen unterkühlt hat und es wirklich äußerst ungemütlich geworden ist, erreicht uns danach etwas mildere Luft. Das bedeutet am Samstag 5 bis 13, am Sonntag meistens 6 bis 14 Grad. Tendenziell ist der Süden auf der freundlicheren Seite, während es von der Mitte nordwärts unbeständiger bleiben dürfte.

Quelle: ntv.de

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